TV-Kontroverse um den Sieg von Skisprung-Star Andreas Wellinger: Der 28-Jährige war beim Heimweltcup in Willingen mit einem Riesensprung auf Platz eins geflogen, gewann wie schon 2017 auf der Mühlenkopfschanze.
TV-Kontroverse um Wellinger-Sieg
War der erste Durchgang noch live im TV bei der ARD-Sportschau zu sehen, lief dort im zweiten Durchgang - und damit bei Wellingers Triumph - die „Tagesschau“ und anschließend der „Bericht aus Berlin“ - zum Unmut einiger Zuschauer.
„Wellinger gewinnt Heimweltcup in Willingen und die ARD bricht Live-Übertragung ab und sendet Bericht aus Berlin, den man natürlich auf keinen Fall ausfallen lassen kann. Peinlich!“, war bei X zu lesen.
ARD-Sportschau reagiert auf Kommentare
Und anderer User meinte: „Die ARD hat die Skisprung-Übertragung vorzeitig beendet. Ich halte mich zurück, die Kompetenz der ARD zu charakterisieren. Nur für die Verantwortlichen von ARD: gewonnen hat Alexander Wellinger!“ (Fehler beim Vornamen Wellingers übernommen, d. Red.)
Die ARD-Sportschau sah sich veranlasst, auf einige Kommentare zu reagieren und auf den durchgängig laufenden Stream bei sportschau.de zu verweisen. Dort war Wellingers Erfolg weiterhin live zu sehen - ebenso wie auf Eurosport, wie einige User anmerkten.
„Das Wetter in Willingen hat da leider einen Strich durch die Rechnung gemacht, was die Programmplanung angeht. Diese können wir dann auch nicht mal eben so umwerfen“, erklärte die Sportschau in einem Kommentar auf Instagram und erklärte: „Stattdessen haben wir aber als Kompromiss das Springen weiterhin im Livestream angeboten. Da wir kein reiner Sportsender sind, hat manchmal schlicht anderes Programm bei uns Vorrang.“
Der gebürtige Traunsteiner war im hessischen Dauerregen auf 139,0 und 149,0 m und geflogen, und fuhr folglich seinen zweiten Saisonsieg ein. Dabei hatte er nach dem ersten Durchgang noch auf dem siebten Rang gelegen.
Wellinger, der auch schon das Heimspiel in Oberstdorf gewonnen hatte, verwies Tournee-Gewinner Ryoyu Kobayashi aus Japan auf Rang zwei. Dritter wurde der Schweizer Gregor Deschwanden. Der nach dem ersten Durchgang überraschend führende Pole Alexander Zniszczol fiel noch auf den achten Rang zurück.
Zweitbester Deutscher war Stephan Leyhe (Willingen) als Elfter. Am Samstag hatte der Lokalmatador, der 2020 in seiner Heimat seinen bislang einzigen Weltcupsieg gefeiert hatte, auf Rang 15 noch für das beste Ergebnis der enttäuschenden DSV-Adler gesorgt.
Geiger verpasst zweiten Durchgang
Auch Pius Paschke (Kiefersfelden/25.) und Philipp Raimund (Oberstdorf/26.) schafften es am Sonntag in die Punkte. Der ehemalige Willingen-Sieger Karl Geiger (Oberstdorf) und Felix Hoffmann (Goldlauter) verpassten erneut den zweiten Durchgang.
Der im Gesamtweltcup führende Österreicher Stefan Kraft, der am Samstag als 39. überraschend den zweiten Durchgang verpasst hatte, wurde Sechster. Der Norweger Johann Andre Forfang, der bei seinem Sieg am Vortag den Schanzenrekord auf 155,0 m geschraubt hatte, musste sich mit dem 14. Platz begnügen.
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Mit SID (Sport-Informations-Dienst)