Der viermalige Skisprung-Weltmeister Martin Schmitt traut Andreas Wellinger auch nach dessen Verlust der Gesamtführung den Sieg bei der Vierschanzentournee zu. „Er ist in der Angreiferrolle und hat nichts zu verlieren, kann also attackieren“, sagte der 45-Jährige am Donnerstag bei Eurosport.
Tournee-Sieg? Zuspruch für Wellinger
Wellinger liege noch „voll im Rennen“, deswegen: „Der Goldadler kommt nach Deutschland. Hoffe ich.“ Wellinger geht mit einem Rückstand von 4,8 Punkten oder knapp zweieinhalb Metern auf den zweimaligen Tourneesieger Ryoyu Kobayashi in den letzten Wettkampf in Bischofshofen am Samstag (Qualifikation am Freitag, beides 16.30 Uhr/ARD und Eurosport).
„Für Andi spricht, dass er in Innsbruck auch mit mittelmäßigen Sprüngen wieder eine Top-Platzierung geholt hat. Er ist noch so auf Tuchfühlung, sodass der Rückstand eigentlich nichts ausmacht“, sagte Schmitt.
Schmitt: „Das ist kein Geheimnis...“
Oberstdorf-Sieger Wellinger hatte am Bergisel als Fünfter zwar die Gesamtführung an den Japaner verloren, den Schaden bei schwierigen Windverhältnissen aber im Rahmen gehalten. Einfach werde die Aufgabe aber nicht.
„Ryoyu Kobayashi ist in einer fantastischen Form, das ist kein Geheimnis. Er wird auch in Bischofshofen sehr gut springen, die Schanze liegt ihm“, sagte Schmitt. Anders als Wellinger hat Kobayashi in Bischofshofen schon gewonnen: 2019 und 2022.
„Unter dem Druck wird Ryoyu nicht einbrechen, da er ein Springer ist, der die Aufmerksamkeit nicht scheut. Zudem wird er in einer guten Form immer stärker und kommt in einen Lauf. Sein Formaufbau zur Vierschanzentournee hat perfekt gepasst, er befindet sich in einem guten Lauf. Wobei man sagen muss, dass er auch nicht überragend ist und das Feld nicht deklassiert. Daher ist er definitiv schlagbar“, sagte Schmitt.