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Vierschanzentournee-Topstar: "Am liebsten würde ich nach Hause gehen"

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Vierschanzentournee-Topstar: "Am liebsten würde ich nach Hause gehen"

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Debakel: Top-Star auf Rache aus

Vierschanzentournee-Sieger Halvor Egner Granerud erlebt in Oberstdorf ein Debakel. Liegt der Grund für das Fiasko an einem bösen Trainingssturz aus dem Sommer?
Halvor Egner Granerud hat in Oberstdorf alle Chancen auf eine Titelverteidigung verspielt
Halvor Egner Granerud hat in Oberstdorf alle Chancen auf eine Titelverteidigung verspielt
© IMAGO/GEPA pictures
Vierschanzentournee-Sieger Halvor Egner Granerud erlebt in Oberstdorf ein Debakel. Liegt der Grund für das Fiasko an einem bösen Trainingssturz aus dem Sommer?

105,5 Meter und Rang 48! Das Eröffnungsspringen der Vierschanzentournee in Oberstdorf wurde für Halvor Egner Granerud zum kompletten Debakel. Genau 365 Tage zuvor landete der Norweger noch bei 142,5 und 139 Metern und konnte nicht nur das Springen von der Schattenbergschanze, sondern auch die Tournee souverän für sich entscheiden.

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Viaplay-Experte und Ex-Tournee-Sieger Anders Jacobsen sprach von einem „Fiasko“ für den norwegische Vorzeigespringer. „Es war ein kleines Erdbeben“, zeigte sich auch Kommentator Kasper Wikestad erschrocken.

Granerud nach Tournee-Auftakt fassungslos

„Ich fühle mich leer, es ist hart, das zu schlucken“, stellte sich ein niedergeschlagener Granerud nach seinem verunglückten Sprung den Fragen von Eurosport. Ähnlich frustriert zeigte er sich auch im norwegischen Fernsehen. „Ich bin einfach leer. Es war bisher eine ermüdende Saison und das hier ist einfach total verrückt. Am liebsten würde ich nach Hause gehen und trainieren“, verriet er.

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„Es ist einer meiner schweren Tage auf der Schanze. Ich habe keine gute Erklärung“, gab er in der norwegischen Zeitung Dagebalet zu. Im Anschluss erklärte er, dass sein Ski wohl nach dem Schanzentisch zu sehr nach unten gezeigt habe. „Wahrscheinlich war ich ein bisschen zu aggressiv“, beschrieb er seinen Absprung.

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Hannawald entschlüsselt Probleme des Titelverteidigers

Bereits im Vorfeld der Tournee lieferte ARD-Experte und Ex-Tournee-Sieger Sven Hannawald eine schlüssige Begründung für das, was Granerud in Oberstdorf widerfahren sollte. Aufgrund der Regeländerungen, die eine Reduzierung der Keillänge und der Anzugsfläche mit sich brachten, werden zu große Aggressivität und kleine technische Fehler extrem bestraft.

„Man muss anders springen. Ein aktuelles Beispiel ist Halvor Egner Granerud. Mit dem Material von letztem Jahr hatte er einen unheimlich aggressiven Sprungablauf. Er springt mit allem, was er hat, einfach nur nach vorn. Die Fläche des Anzugs hat ihn aufgefangen, er hat natürlich unheimlich viel Geschwindigkeit mitgenommen und konnte unten wegfliegen. Er versucht das immer noch. Aber wenn du die Fläche nicht hast, musst du ein bisschen gefühlvoller vom Tisch wegspringen. Du musst technisch sauberer springen“, analysierte er in der Sportschau.

Trainingssturz Auslöser für Tournee-Debakel?

Während die Deutschen aus der Regeländerung sofort die richtigen Schlüsse ziehen konnten, tat sich Granerud bereits in der Vorbereitung schwer. Ein heftiger Trainingssturz im Sommer, bei dem plötzlich sein rechter Ski abkippte und er ohne Kontrolle mit dem Körper auf den Hang knallte, markiert den Beginn der Misere.

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Zwar kam der 27-Jährige glimpflich davon, jedoch übte er heftige Kritik an den Regeländerungen. „Es wird immer gefährlicher, weit zu springen. Wir müssen mehr Geschwindigkeit haben, höher springen und härter landen. Und das bei gleichen Weiten. Damit bin ich nicht zufrieden“, monierte er bei NOK.

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Nach der problemreichen Sommer-Saison war vom einstigen Überflieger dann auch bei den ersten Weltcups im Winter wenig zu sehen, wodurch sich das Oberstdorf-Fiasko ankündigte. Aufgeben möchte Granerud, der die restlichen drei Tournee-Springen nun als „einzelne Weltcups“ betrachtet, aber nicht.

„Rache ist eins meiner stärksten Gefühle“

Am 1. Januar 2023 gingen die Bilder um die Welt, als der Super-Flieger das Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen gewann und den Haaland-typischen Buddha-Jubel zeigte. Die Devise „in der Ruhe liegt die Kraft“ scheint im Hinblick auf die kommende Ausgabe aber nicht zu gelten.

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„Rache ist eins meiner stärksten Gefühle, zumindest habe ich das“, zeigte er sich angriffslustig. Ob diese Einstellung in einer Sportart zielführend sein kann, die sich laut Hannawald über „gefühlvolles und technisch sauberes“ Agieren definiert, steht aber natürlich auf einem anderen Blatt.

Die größte Hoffnung für Granerud liegt wohl darin, dass kuriose Leistungsschwankungen im Skispringen Usus sind - und oft niemand genau weiß, warum. Der umjubelte Oberstdorf-Sieger Andreas Wellinger verpasste beispielsweise vor exakt zwei Jahren sogar die Qualifikation für das Schattenberg-Springen und kurz darauf auch die Olympischen Spiele.

Auf der anderen Seite durchläuft der einstige DSV-Vorflieger Markus Eisenbichler eine noch heftigere Krise als Granerud. Vom Pleite-Geier zum Super-Adler und andersrum: der ganz normale Wahnsinn eines Skispringers.