Im Skisprung-Weltcup kommt es in der kommenden Saison offenbar zu weitreichenden Regeländerungen.
Skisprung-Beben mit Folgen für DSV
Der Weltverband FIS will an diversen Stellschrauben drehen, am 5. Mai soll auf einer Hauptversammlung in Dubrovnik über die Vorschläge abgestimmt werden. Es soll dabei zu Einschnitten kommen, die unter anderem auch Deutschland unmittelbar betreffen würden.
Skispringen: Deutschland vor Verlust eines Startplatzes
Eine besonders folgenschwere Veränderung, die geplant ist: Die FIS will die maximale Anzahl der Starter auf fünf statt bisher sechs pro Nation begrenzen - auch der deutsche Bundestrainer Stefan Horngacher hätte künftig also weniger Kaderplätze zu verteilen. Einen weiteren Startplatz sollen sich die Länder weiter über Ergebnisse im zweitklassigen Continental Cup erkämpfen können.
Mit der Reform sollen kleinere Nationen gestärkt werden, ebenso wie mit einer anderen Maßnahme: Die Übernahme der Reisekosten soll zu Ungunsten der größeren Länder umgeschichtet werden.
„Auf diese Weise wollen wir die Kluft zwischen den Top- und kleinen Nationalmannschaften verringern“, erklärt FIS-Renndirektor Sandro Pertile gegenüber dem polnischen Portal Skijumping.pl: : „Das war ein klarer und wichtiger Vorschlag, den wir vom Internationalen Olympischen Komitee erhalten haben. Wir wollen unseren Sport globaler machen - und wenn wir globaler meinen, sprechen wir auch über Chancen auf Spitzenpositionen für Wettkämpfer aus mehreren Ländern.“
Ein Blick in die Ergebnisse des Gesamtweltcups der Männer verdeutlicht, was Pertile im Blick hat: Die 30 besten Springer des vergangenen Winters kamen aus insgesamt nur sieben Ländern (Norwegen, Polen, Österreich, Slowenien, Japan, Deutschland, Schweiz) - die neuen Regularien sollen die Vielfalt befördern. Im vergangenen Jahr war Andreas Wellinger auf Platz 7 bester Deutscher, vor Karl Geiger (11) und Markus Eisenbichler (14).
Skispringer müssen schwerer werden
Zwei weitere Neuerungen: Die Anzugkontrollen sollen 2024/2025 komplett elektronisch durchgeführt werden. Bereits im kommenden Winter soll das Verfahren testweise angewendet werden. Bisher wurde dies per Hand gemacht und sorgte immer wieder für Wut. (NEWS: Alle Neuigkeiten zum Skispringen)
Zudem müssen die Starter ab kommendem Winter bei der Vermessung ohne ihre Ausrüstung erscheinen. Da die Vorschriften für den Body-Mass-Index (BMI) aber gleich bleiben, müssen die Springer Gewicht draufpacken.