Der frühere Vierschanzentournee-Sieger Sven Hannawald sieht die Zukunft des Skispringens trotz des geglückten „Mattenexperiments“ zum Saisonstart weiter auf Schnee.
Hannawalds Hoffnung fürs Skispringen
„Wir haben damit die Gewissheit, dass unsere Sportart nicht auf große Schwierigkeiten stößt. Trotzdem habe ich die Hoffnung, dass unser Sport Wintersport bleibt“, sagte der 48-Jährige im SID-Interview.
Um einer Terminkollision mit der Fußball-WM zu entgehen, hatte die Weltcup-Saison bereits Anfang November im polnischen Wisla begonnen, dabei wurde auf Kunstschnee verzichtet.
Skispingen: Klimawandel erfordert neue Wege
Im Hinblick auf den Umgang mit dem Klimawandel habe dies laut ARD-Experte Hannawald wertvolle Erkenntnisse gebracht.
"Dass es gewöhnungsbedürftig ist, dass der Saisonstart zum Zeitpunkt eines Finals im Sommer-Grand-Prix stattfindet, ist natürlich eine andere Seite", sagte Hannawald: "Falls aber Veranstalter sagen, wir haben keine Möglichkeit mehr, Schnee zu produzieren, das Geld haben wir nicht, dann weiß ich, dass wir andere Möglichkeiten haben. Und dass das genauso spannend ist wie auf Schnee."
Für die am 29. Dezember beginnende Vierschanzentournee sieht der bislang letzte deutsche Gesamtsieger (2001/02) die DSV-Adler um Karl Geiger nicht in der Favoritenrolle.
Die Chancen schätzt Hannawald aber trotz des mäßigen Saisonstarts nicht zu schlecht ein. „In diesem Jahr ist der Rucksack kleiner“, sagte Hannawald: „Ich würde mich freuen, wenn es überraschenderweise klappt mit dem Tourneesieg, wäre aber auch schon zufrieden, wenn einer von den Deutschen auf dem Podest stehen würde.“