In vielen Sportarten ist die Leistung der Athleten unabdingbar mit der Qualität des Materials verknüpft. Speziell im Skilanglauf oder auch Biathlon entscheidet dies, gerade bei wechselhaften Wetterbedingungen, oftmals über Sieg oder Niederlage. Sind die Ski gut präpariert, gleitet es um ein Vielfaches einfacher, es ist weniger Kraftaufwand nötig und man kommt schneller voran.
Ski-Revolution dank Innovation?
In jedem Verband gibt es deshalb ein Team aus Technikern, deren Aufgabe es ist, das Material je nach Wetter und Bedingungen so zu präparieren, dass die Athleten ihre beste Leistung abrufen können. Der Konkurrenzkampf zwischen den verschiedenen Technik-Abteilungen der Topnationen ist dabei riesig.
Mysteriöse Erfindung erregt Langlaufsport
So ist jedes Team ständig auf der Suche nach einer Weiterentwicklung, um sich gegenüber den anderen Nationen einen Wettbewerbsvorteil zu erarbeiten. Jetzt macht jedoch eine Nachricht über eine mysteriöse Erfindung die Runde, die den Skisport revolutionieren könnte. Es gibt neue Ski, die das Laufen einfacher machen sollen.
Die finnische Skilangläuferin Johanna Matintalo konnte diese bereits unter Wettkampfbedingungen ausprobieren. Beim Weltcup in Falun am 16. März 2024 erreichte sie bei Wind und anspruchsvollen Schneebedingungen einen starken zweiten Platz im Rennen über zehn Kilometer. Unter ihren Füßen dabei: die neuen Ski.
Bei der Konkurrenz aus Schweden und Norwegen herrschte nach dem Rennen dicke Luft. Alle schienen Probleme mit ihrem Material gehabt zu haben, von „Schleifpapier“ und „schlechtesten Skiern aller Zeiten“ war die Rede.
Innovation eines finnischen Brüderpaars
Matintalo zeigte sich im Ziel hingegen überglücklich, gab sich jedoch, angesprochen auf ihre Ski, ausweichend – unüblich nach so einem Erfolg. Der Grund: Die 27-Jährige hatte eine Geheimhaltungsvereinbarung unterzeichnet. Es war ihr verboten zu verraten, was sich unter den Ski befindet.
Was genau hinter den neuen Wunder-Ski steckt, bleibt also vorerst noch ein Geheimnis. Wer dahinter steckt, ist dagegen schon bekannt. Die finnischen Brüder Asa und Pasi Vironen betreiben die Skimarke Custom Ski und entwickelten ein neues, streng geheimes Produkt. Das Brüderpaar hat Angst davor, dass ihre neueste Erfindung enthüllt wird.
Hohe Geheimhaltungsstufe
Der Grund für all die Geheimhaltung liegt in der Unterseite der Skier. Diese wurde auf eine völlig neue Art und Weise behandelt. Und obwohl diese Innovation eingesetzt wurde, wollen die Brüder sich weiterhin bedeckt halten. Um die Erfindung zu schützen, haben die Brüder bereits im Januar dieses Jahres ein Patent in Finnland angemeldet, dies ist jedoch noch nicht vollständig bearbeitet.
„Es geht nicht um das Wachsen, weil keine Chemikalien in den Prozess involviert sind. Es hat auch nichts mit Schleifen, Mustern oder dass wir den Boden rauer machen sollen, zu tun, sondern etwas ganz anderes“, erklärte Pasi Vironen zu Yle, der finnischen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt, und schob dann nach: „Es weist Schmutz sehr gut ab. Vielleicht ist es am besten, es in diesem Stadium einfach nur die Behandlung der Attachmentzone zu nennen.“
Der Unternehmer verstehe, dass jede Geheimhaltung übertrieben erscheinen mag, dennoch müsse bewusst sein: „Es geht darum, Industriespionage zu verhindern. Schon ein Bild in den falschen Händen kann für uns tödlich sein. Wir haben viel Geld und noch mehr Zeit in das Produkt investiert.“
Athleten bereits begeistert
Das scheint sich gelohnt zu haben. Der schwedische Langläufer William Poromaa konnte die neuen Ski diesen Sommer ebenfalls testen und erklärte gegenüber NRK, dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk Norwegens: „Was ich sagen kann, ist, dass irgendetwas unter den Ski es einfacher gemacht hat.“
Und auch Matintalo, mittlerweile von ihrer Geheimhaltungsvereinbarung entbunden, zog ein klares Fazit: „Best in Test“ lautete ihr Urteil. Sie sei der Meinung, dass das Produkt unter den neuen Ski gegen Ende des Rennens besser gehalten hat als die herkömmliche Skibehandlung.
Ob es tatsächlich zu einer Ski-Revolution im Sport kommt, ist sich der schwedische Nationaltrainer Anders Byström nicht sicher: „Darüber wissen wir zu wenig. Aber wir sind ein traditioneller Sport, der das tut, was wir schon immer getan haben.“ Es sei nur positiv, dass etwas Neues kommt, glaubt er daher. Die neue Weltcup-Saison beginnt am 29. November in Ruka. Vielleicht gibt es dann schon weitere Neuigkeiten über die sich anbahnende Revolution im Langlaufsport.