Wird Therese Johaug bald wieder an den Start gehen? Seit dem Wochenende, als Johaug beim Engadiner Skimarathons ihr erstes Rennen seit über zwei Jahren bestritt, haben die Gerüchte über ein mögliches Comeback der norwegischen Langlauf-Legende neue Nahrung bekommen.
Comeback? Wirbel um Norwegen-Star
Der Grund: Eine vermeintliche Andeutung der einstigen Weltklasse-Athletin, dass sie ein Comeback für die Ski-WM im kommenden Jahr anpeile.
In Trondheim werden die Frauen zum ersten Mal über 50 Kilometer an den Start gehen. Diese Premiere gefällt der 35-Jährigen, wie sie auf einem Pressetermin in der Schweiz verriet. „Ich freue mich darauf, dass es zum ersten Mal einen 50-Kilometer-Lauf für Frauen gibt. Es ist in Trondheim und Norwegen. Ich weiß, wie es sich 2011 am Holmenkollen angefühlt hat“, erläuterte sie.
Johaug vor Comeback? Norwegen-Star lässt Tür offen
Diese Worte sorgten in ihrer Heimat für viel Wirbel, dem sie nun versuchte, entgegenzutreten. „Ich werde jetzt die kommende Zeit damit verbringen, zu trainieren und wieder in eine anständige Form zu kommen. Dann werde ich eine Entscheidung zu treffen“, erklärte sie im NRK.
Dabei verriet sie, dass sie im Anschluss an den Termin wegen der Medienberichte etwas ungläubig im Bett lag und sich fragte: „Wow, habe ich mich für die Weltmeisterschaften in Trondheim entschieden?“ Soweit seien ihre Überlegungen noch nicht, erst im Sommer soll wohl eine Entscheidung fallen.
Dabei wusste sie bei ihrem ersten Rennen seit zwei Jahren durchaus zu überzeugen. Sie gewann das 17-Kilometer-Rennen mit einem Vorsprung von 3:37,2 Minuten auf die zweitplatzierte Justyna Kowalczyk.
„Es war eine Art erster Test“, sagte Johaug. Dabei wollte sie auch herausfinden, „wie es sich anfühlt, eine Zeit lang von Kristin (ihre Tochter, Anm. d. Red.) getrennt zu sein.“ Schließlich ist die 14-malige Weltmeisterin erst im Sommer Mutter geworden.
Teamkollegen glauben an WM-Medaille von Johaug
Dabei macht sie sich bereits über den nächsten Start Gedanken. Im Raum steht eine mögliche Teilnahme an den nationalen Meisterschaften. „Die Mädchen, die im Weltcup antreten, sind auf einem sehr hohen Niveau. Ich erwarte also nicht, dass ich dort gewinne, wenn ich hingehe“, schildert sie.
Derweil ist sich Johannes Kläbo jedoch sicher, dass seine Landsfrau bei einem WM-Start eine Medaille angreifen könne. Schließlich würde ihr das hügelige Profil der Strecke entgegenkommen. „Ich schätze, dass sie zumindest auf dem Podium stehen wird“, meint der Sprint-Star.
Auch der norwegische Nationaltrainer macht sich wenig Sorgen um Johaug. „Ich denke, sie kann sehr gut mithalten. Sie ist eine Frau mit viel Power in ihrem Körper. Man sieht, dass auch Petter (Northug, Anm. d. Red.) zurückgetreten und zurückgekommen ist“, so Stig Rune Kveen.