Völliges Chaos und ein Tränen-Drama der besonderen Art: Die nationalen Langlauf-Meisterschaften in Norwegen haben am Samstag wegen kurioser Vorfälle für Schlagzeilen gesorgt. (Wintersport: Alle Liveticker)
Skandal-Rennen! “Bin den Tränen nahe“
Das 20-Kilometer-Rennen der Frauen in Beitostölen wurde schließlich annulliert, weil über die Hälfte der Läuferinnen auf dem Kurs falsch abgebogen war und somit einen 200 bis 300 Meter langen Umweg genommen hatte.
„Ich bin den Tränen nahe“, erklärte der emotional aufgewühlte Rennleiter Torbjörn Broks am Mikrofon des übertragenden Senders NRK.
„Die Jury hat entschieden, dass dieses Rennen abgesagt werden muss. Ich als Veranstalter habe einen Fehler gemacht, indem ich die Läuferinnen in die falsche Richtung geschickt habe. Wir können das nicht als norwegische Meisterschaft bezeichnen. Es ist unwürdig“, ergänzte Broks.
Offenbar wurde eine Streckenbegrenzung nicht rechtzeitig entfernt.
„Hier herrscht völlige Verwirrung“
Dass irgendetwas nicht stimmt, zeichnete sich aber erst nach etwa der Hälfte des Rennens ab. „Hier herrscht völlige Verwirrung“, sagte NRK-Langlaufexperte Jann Post während der Übertragung. „Das ist wie eine Parodie eines Rennens um die norwegische Meisterschaft.“
Zunächst schien es, als habe die vermeintliche Siegerin Heidi Weng einen Fehler gemacht, später stellte sich aber heraus, dass ein Großteil der Verfolgerinnen die falsche Route genommen hatte.
Als Weng dann mit dem Gefühl des Sieges als Erste die Ziellinie überquerte, informierte sie der Rennleiter über den Fauxpas und die Annullierung des Ergebnisses.
Siegerin Weng zweifelt während des Rennens
„Die Absage ist mir egal, es war ein gutes Training für mich“, sagte Weng.
Schon während des Rennens kamen der 32-Jährige allerdings Zweifel am Ablauf des Rennens, als sie bemerkte, dass ihre Kontrahentin Astrid Öyre Slind einen anderen Weg nahm: „Ich hielt an und schaute nach links und ich sah, dass Astrid in eine andere Richtung fuhr.“
Sie habe dann aber ihre Fahrt fortgesetzt. „Unterwegs sagte mir Broks, dass ich den richtigen Weg gegangen sei“, erklärte Weng.