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Rätselhaftes Fiasko bei Ski-WM: Lindsey Vonn sieht Schuld beim Material

Rätselhaftes Fiasko: Vonn reagiert

Lindsey Vonn enttäuscht bei der Ski-WM auch in der Team-Kombination - und sucht die Gründe beim Material. Ein anderes Thema sorgt weiterhin für Ärger.
Die Ski-WM in Saalbach, Österreich ist im vollen Gange - SPORT1 präsentiert alle Termine, die für Wintersport-Fans wichtig sind.
Lindsey Vonn enttäuscht bei der Ski-WM auch in der Team-Kombination - und sucht die Gründe beim Material. Ein anderes Thema sorgt weiterhin für Ärger.

Lindsey Vonn hat bei der Ski-WM in der neuen Team-Kombination komplett enttäuscht.

Als 21. und mit 2,51 Sekunden Rückstand war die 40-Jährige, deren Comeback seit Wochen für große Beachtung sorgt, bei ihrer Abfahrt ins Ziel gekommen. Woran es lag? Sowohl Vonn selbst als auch die Experten rätseln.

„Ich weiß nicht, woran es liegt, ich bekomme einfach keine Geschwindigkeit“, klagte die US-Athletin im Gespräch mit dem ORF: „Ich bin gefahren wie eine Schildkröte, irgendwas stimmt nicht.“

Später ergänzte Vonn im ZDF-Gespräch mit Moderatorin Amelie Stiefvatter: „Ich muss am Material etwas arbeiten. Die Schuhe passen vielleicht nicht, ich bekomme keine Geschwindigkeit. Die Skier sind schnell, ich bin eigentlich schnell, aber es passt irgendwie nicht zusammen. Ich muss dran arbeiten.“

Zu diesem Zeitpunkt war Vonns Stimmung in dem auf Deutsch geführten Interview schon merklich aufgehellt dadurch. Vonns Partnerin AJ Hurt hatte mit einem starken Slalom eine bessere Platzierung sichergestellt. Vonn und Hurt landeten letztlich auf Rang 16 - einen Platz vor dem deutschen Duo Emma Aicher und Lena Dürr, dessen Gold-Traum in Durchgang 2 dramatisch platzte.

Vonn? „Ich frage mich, was da oben passiert ist“

Vonns schwacher Lauf hatte auch bei den Experten für Verwunderung gesorgt. Denn die langsame Zeit hatte sich früh angekündigt: „Ich frage mich, was da oben passiert, dass sie schon fast eine Sekunde Rückstand hat. Da muss was vorgefallen sein in der Quellenkurve“, vermutete Marco Büchel am ZDF-Mikro.

In der Analyse wurde dann festgestellt, dass die Amerikanerin „in einer Welle komplett die Balance verloren“ habe.

Selbst Shiffrin hätte Vonn nicht retten können

Um Vonns Start hatte es schon vor dem Rennen Wirbel gegeben, weil diese wohl auf einen gemeinsamen Start mit Mikaela Shiffrin gehofft hatte. An der Seite der langjährigen Ski-Dominatorin wären ihre Chancen auf eine Medaille deutlich höher gewesen.

„Da hätte auch Shiffrin nicht geholfen“, titelte die Kronen Zeitung nach der ernüchternden Abfahrt. Der US-Verband entschied ohnehin anders, setzte Shiffrin an die Seite der Weltmeisterin Breezy Johnson. Was Vonn in einem X-Post süffisant kommentiert hatte.

„Es ist eine reine Trainerentscheidung“, begründete nun Alexander Hödlmoser, der langjährige US-Frauentrainer aus Österreich, im ORF. Er könne Vonns Frust verstehen und die Paaring Shiffrin / Vonn wäre „cool“ gewesen, aber: „Wir müssen schauen, dass wir die schnellsten Paarungen zusammenbringen. Breezy Johnson ist die Schnellste in der Abfahrt und deshalb fährt sie zusammen mit Mikaela Shiffrin.“

Shiffrin selbst wiederum schwärmte bei X von ihrer besonderen Verbindung zu Johnson, mit der sie bereits seit Kindestagen auf die Piste gehe. Tatsächlich holte das Duo Hurt / Shiffrin am Ende Gold und bescherte Shiffrin den achten WM-Triumph ihrer Karriere.

Vonn bemängelt fehlende Kommunikation

Am Rande des Rennens meldete sich dann Vonn wieder zu Wort. Und deutete dabei an, dass sie in den Sozialen Medien davon erfahren habe, dass sie nicht mit Shiffrin fahren werde.

„Wenn mir das jemand aus dem Skiteam gesagt hätte, anstatt es auf Instagram zu erfahren, wäre es ganz anders“, meinte sie. Es sei “zu 100 Prozent die richtige Entscheidung, Breezy und Shiffrin zusammenzubringen, aber das hätte mir wenigstens jemand sagen sollen. Das ist mein einziges Problem."

Das, und die fehlende Geschwindigkeit.