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Kronprinz entthront König - Neureuther aus dem Häuschen

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Kronprinz entthront König - Neureuther aus dem Häuschen

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Der Kronprinz entthront den König

Franjo von Allmen gewinnt bei der Ski-WM Gold in der Abfahrt und stürzt den Dominator. Felix Neureuther gerät ins Schwärmen.
Franjo von Allmen ist der neue König der Abfahrer
Franjo von Allmen ist der neue König der Abfahrer
© IMAGO/NTB
Franjo von Allmen gewinnt bei der Ski-WM Gold in der Abfahrt und stürzt den Dominator. Felix Neureuther gerät ins Schwärmen.

Der König hat seinen Thron verloren, der Kronprinz die Herrschaft übernommen: Franjo von Allmen aus der Schweiz ist nach einem verwegenen Ritt bei der alpinen Ski-WM mit Gold in der Abfahrt gekrönt worden.

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„Es ist verrückt, ich kann es nicht glauben. Ich bin einfach unglaublich glücklich“, freut sich der Sieger. Von Allmen, als Draufgänger bekannt, kündigte an: „Heute Abend werden wir zu Boden gehen, wir werden feiern bis zum umkippen.“ Der gelernte Zimmermann aus dem Kanton Bern ließ in einem spektakulären Rennen am Zwölferkogel unter anderem seinen Landsmann und Mitfavoriten Marco Odermatt hinter sich: Der Titelverteidiger belegte nach seinem Sieg im Super-G Platz fünf (+0,66 Sekunden).

Neureuther: „Das kannst du nicht lernen“

Ski-Legende Felix Neureuther schwärmte in der ARD über den Schweizer: „Es haben Kleinigkeiten entschieden bei dieser unglaublich spektakulären Abfahrt. Diese freche Fahrweise und jugendliche Unbekümmertheit kannst du nicht lernen.“

Der 23 Jahre alte von Allmen ließ auch den tosenden Jubel der Österreicher verstummen, nachdem er mit Startnummer elf die schier unantastbare Zeit des bis dahin führenden Vincent Kriechmayr um 0,24 Sekunden unterboten hatte. Der Doppel-Weltmeister von 2021, der noch vor vier Wochen in Wengen schwer gestürzt war und mit lädiertem Knie fuhr, war wiederum 0,07 Sekunden schneller gewesen als der Schweizer Alexis Monney, der am Ende Bronze gewann.

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Odermatt verärgert nach Abfahrt

„Als der Kriechmayr im Ziel war, habe ich nicht gedacht, dass jemand viel schneller herunterfahren kann. Franjo hat es gezeigt“, staunte Neureuther und verwies zugleich auf das junge Alter des Siegers: „Es wird bei der Abfahrt immer von Erfahrung gesprochen, aber er fährt erst seine zweite Weltcupsaison.“

Odermatt schlug sich im Ziel verärgert auf seinen Helm, wirkte danach aber schnell wieder gefasst: „Unglaublich, was Franjo gezeigt hat, wir sind ein tolles Team, wir pushen uns gegenseitig. Und mir ist es auch lieber, es gewinnt ein Schweizer als ein Österreicher“, sagte er mit einem Grinsen im ORF.

Baumann bester Deutscher

Die deutschen Starter spielten beim Sieg des jüngsten Abfahrtsweltmeisters seit Hansjörg Tauscher (damals 21) bei der WM 1989 wie zu erwarten keine bedeutende Rolle. Der Beste des Trios war Routinier Romed Baumann in seinem vermutlich letzten WM-Einzel-Rennen (20./+1,75), gefolgt vom angeschlagenen Simon Jocher (30./+2,40). Der am Freitag im Super-G spektakulär gestürzte Luis Vogt schied aus.

Wie Odermatt vor zwei Jahren in Courchevel gelang auch von Allmen in Saalbach-Hinterglemm der erste Sieg seiner Karriere in der Abfahrt. Zuvor war er in dieser Saison im Weltcup in Gröden hinter Odermatt und in Wengen hinter seinem Teamkollegen Monney schon jeweils Zweiter. In Wengen hatte er dafür den Super-G gewonnen - vor Kriechmayr, der sich am Tag danach in der Abfahrt verletzte.