Überschattet von einem weiteren schweren Sturz hat der norwegische Skirennläufer Fredrik Möller beim Weltcup im italienischen Bormio für die zweite Überraschung innerhalb von 24 Stunden gesorgt. Am Tag nach dem Sieg des Schweizers Alexis Monney in der Abfahrt gewann der 24-Jährige aus Oppdal beim Super-G ebenfalls sein erstes Rennen - auch er hatte zuvor nicht einmal auf dem Podium gestanden, aber bereits mit zwei vierten Plätzen in dieser Saison aufhorchen lassen.
Nächster Sturz-Schock im Ski-Weltcup
Nachdem der Schweizer Gino Caviezel mit der Startnummer eins schwer gestürzt war und mit dem Hubschrauber abtransportiert werden musste, legte Möller als vierter Starter eine Zeit vor, an die keiner der Favoriten herankam. Sein Vorsprung auf Ex-Weltmeister Vincent Kriechmayr aus Österreich betrug 0,20 Sekunden, vom erneut überraschend starken Monney auf Rang drei trennten ihn 0,24 Sekunden.
Superstar Marco Odermatt aus der Schweiz wurde wie in der Abfahrt Fünfter, betonte aber angesichts der Stürze an diesem Wochenende im ZDF: „Wenn man diese Woche sieht und gesund von Bormio abreist, ist Priorität Nummer eins schon erfüllt.“
Ungewöhnlicher Fehler führt zum Sturz
Zwei Tage nach dem schweren Sturz des Franzosen Cyprien Sarrazin, der nach einer Operation wegen einer Hirnblutung mittlerweile aus dem künstlichen Koma erwacht ist, unterlief Caviezel ein eher ungewöhnlicher Fehler in einem Super-G: Der 33 Jahre alte Routinier fädelte an einem Richtungstor ein. Er stürzte den San-Pietro-Sprung hinab und klagte danach über Schmerzen an der Schulter und am Knie.
Auch der Italiener Pietro Zazzi und der Schweizer Josua Mettler waren im Abschlusstraining in Bormio am Freitag gestürzt. Beide zogen sich dabei schwere Verletzungen zu.
Diskussionen um Olympia-Strecke
Nach dem Training war heftige Kritik an den Organisatoren des Rennens laut geworden. Vor allem Sarrazins Teamkollege Nils Allegre erhob schwere Vorwürfe. FIS-Renndirektor Markus Waldner wies die Anschuldigungen als unbegründet zurück. Auf der knapp 3,5 Kilometer langen Stelvio sollen im Februar 2026 die olympischen Wettbewerbe der Männer ausgetragen werden.
Bester Deutscher im Super-G war Routinier Romed Baumann auf Rang 24, Maximilian Ferstl belegte Rang 38. Luis Vogt, in der Abfahrt respektabler 21., schied aus.
Auf einen Start im letzten Rennen des Jahres verzichten musste Simon Jocher. Der Garmischer hatte sich bei der Abfahrt eine schwere Prellung des rechten Fersenbeins zugezogen. Wie lange der 28-Jährige, der im Rennen einen respektablen 13. Platz belegt hatte, ausfällt, blieb vorerst unklar. DSV-Mannschaftsarzt Christoph Kruis konnte einen Bruch nicht ausschließen.
-----
Mit Sport-Informations-Dienst (SID)