Olympiasieger Marco Odermatt hat seine Ausnahmestellung im Ski-Weltcup mit zwei Siegen binnen 24 Stunden eindrucksvoll unterstrichen. Nach der Abfahrt von Gröden gewann der 27 Jahre alte Schweizer auch den grenzwertigen Riesenslalom in Alta Badia.
Ski-Sensation bei Skandal-Rennen
Odermatt setzte sich vor dem Überraschungszweiten Leo Anguenot (Frankreich/+0,85 Sekunden) und Alexander Steen Olsen (Norwegen/+0,88) durch. Mit seinem 41. Weltcup-Sieg überflügelte er die Legende Pirmin Zurbriggen und ist jetzt bester Eidgenosse.
„Das war eine Augenweide, etwas Geniales, Das kann nur einer - er!“, schwärmte ARD-Experte Felix Neureuther, der aber auch bei der Fahrt von Anguenot aus dem Sattel ging: „„Wahnsinn! 1,09 Sekunden. Bist du narrisch?“ Für den Franzosen ist es der erste Podestplatz.
„Respektlos und fahrlässig“: Ski-Stars üben Kritik
Doch das Rennen im Hochabteital hatte ein „Gschmäckle“.
Odermatt äußerte Zweifel, ob es angesichts der schwierigen Pistenverhältnisse überhaupt hätte gestartet werden dürfen, sein Teamkollege Justin Murisier sprach von einem „absoluten Skandal. Die FIS spielt mit der Gesundheit von uns Athleten.“
Der Österreicher Manuel Feller fand es „respektlos und fahrlässig“, der frühere Weltmeister Henrik Kristoffersen aus Norwegen „gefährlich“.
Halbe WM-Norm! Deutscher Skiprofi glänzt
Romed Baumann sorgte als Siebter für einen Lichtblick für die gebeutelte deutsche Abfahrtsmannschaft, Anton Grammel feierte als „Riesen“-Elfter sein mit Abstand bestes Weltcup-Ergebnis.
Besonders bemerkenswert war die Vorstellung von Grammel, da er sich mit der hohen Nummer 54 ins Finale gekämpft hatte. „Ich kann zufrieden sein“, sagte er, die halbe WM-Norm nannte der 26-Jährige „einen positiven Nebeneffekt“. Grammel lag 2,14 Sekunden zurück.
Auch zu den Bedingungen äußerte er sich in der ARD: „Ich war nach der Besichtigung vor dem ersten Durchgang auch sehr skeptisch, das sah nicht sehr gut aus. Aber es hat sich noch relativ gut entwickelt - und im zweiten Durchgang war es ähnlich. Den Umständen entsprechend ist es ein relativ faires Rennen.“
Am Montag (10/13.30 Uhr, BR und Eurosport) findet in Alta Badia noch ein Slalom statt. Dann greift unter anderem auch Linus Straßer wieder ins Geschehen ein.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)