Seit Freitag gilt es als beschlossene Sache: Die FIS hat eine Airbag-Pflicht in sämtlichen Speed-Disziplinen abschließend durchgewinkt.
Regel-Revolution sorgt für Zündstoff
Generalsekretär Michel Vion bezeichnete die Regel-Revolution in einer Mitteilung als „nicht verhandelbar“, da dem Verband „die Sicherheit der Athleten an erster Stelle“ stehe.
Weitere Änderungen schließt Vion nicht aus: „Wir werden jede Maßnahme unterstützen, die nachweislich dazu beiträgt, die Gesundheit und das Wohlergehen der Sportler zu schützen.“
Ausnahmen als Schlupfloch
Vollständig wasserdicht scheint die Regel aber nicht, nationalen Verbänden bleibt weiterhin die Möglichkeit, Ausnahmen zuzulassen. Verbände können diese nutzen, wenn den Sportlern der Airbag nicht passt, wodurch die Bewegungsfreiheit des Athleten limitiert wird.
Doppelweltmeister Vincent Kriechmayr, der den Airbag aus dem aufgeführten Grund bisher nicht verwendet hat, könnte nun auf dieses Schlupfloch setzen. Im Gespräch mit dem ORF verriet der Österreicher: „Ich bin ihn deswegen noch nicht gefahren, weil ich ihn noch nicht optimal gefittet habe für mich.“
„Wird nicht das Allheilmittel sein.“
Die Airbag-Einführung ist für Kriechmayr nicht der Weisheit letzter Schluss: „Grundsätzlich ist alles, was unseren Sport sicherer macht, zu befürworten, aber es gibt schon auch noch andere Dinge, wo man ansetzen kann.“ Für Kriechmayr steht fest: „Der Airbag wird nicht das Allheilmittel sein.“
Felix Neureuther gab seine Meinung bereits im vergangenen Winter zu der Thematik in der ARD kund: „Ich für meinen Teil als Athlet hätte es nicht gut gefunden, dass er verpflichtend ist. Ich hätte mich in meiner Bewegungsfreiheit extrem eingeschränkt gefühlt.“
Mit Blick auf die erhöhte Sicherheit schränkt der heutige Experte: „Das, was hauptsächlich durch diesen Airbag geschützt wird, ist der Oberkörperbereich.“
Dort treten im Ski Alpin aber nur ein Bruchteil der Verletzungen auf, zudem ist der Schutz des Rückens durch einen Rückenprotektor bereits gegeben.