Dieser Moment berührte die Ski-Alpin-Szene - und auch Felix Neureuther kämpfte als TV-Kommentator hörbar mit den Emotionen.
Neureuther von Tragödie mitgenommen
Beim Weltcup-Slalom im finnischen Levi bestritt die 26 Jahre alte Italienerin Lucrezia Lorenzi ihr erstes Rennen seit dem tragischen Tod ihrer nur 19 Jahre jungen Schwester Matilde Lorenzi. Lorenzi war Ende Oktober nach einem schweren Trainingssturz am Schnalstaler Gletscher ums Leben gekommen.
Neureuther: „Das ist taff zu kommentieren“
„Jetzt ist es wirklich schwierig zu kommentieren“, bekannte Reporter Tobias Barnerssoi, selbst ehemaliger Skirennläufer, bei der Übertragung im BR. Kollege Neureuther war ebenfalls merklich mitgenommen und rang nach Worten, während und nachdem Lucrezia Lorenzi ihren ersten Lauf bestritt.
„Toll, dass sie hier ist, dass sie mitfahren kann, das hätte ihre Schwester so gewollt“, sagte der frühere Slalom-Vizeweltmeister, dem mehrfach die Stimme stockte: „Das ist schon taff zu kommentieren. Es gibt wichtigeres als den Skisport. Das relativiert vieles.“
Neureuther erwähnte auch, dass er es tröstlich findet, dass die „Ski-Familie“ Lucrezia Lorenzi gerade viel Zuspruch und Halt gebe. Lorenzi belegte in Levi Platz 44 und schied im ersten Durchgang aus.
Familie mit Spendenprojekt nach Matilde Lorenzis Tod
Die verstorbene Schwester Matilde Lorenzi - Freundin des Skicrossers Federico Tomasoni - hatte am 29. Oktober laut italienischen Medien die Kontrolle über ihre Ski verloren und war mit dem Gesicht auf die harte Grawand-Piste aufgeschlagen. Nach der Erstversorgung war sie mit einem Hubschrauber ins Bozener Krankenhaus geflogen worden, sie starb dort an einem Schädel-Hirn-Trauma.
Nach der Tragödie rief Lorenzis Familie das Projekt „Matilde 4 Safety“ ins Leben, das Spenden für weitere Verbesserungen der Sicherheit im Ski-Alpin-Sport sammelt.