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Das Ausmaß seines Triumphes wurde erst viel später klar!

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Das Ausmaß wurde erst viel später klar

Francisco Fernández Ochoa schrieb 1972 bei den Olympischen Spielen von Sapporo spanische Sportgeschichte. Dabei kam ihm seine Herkunft bei der Medaillenvergabe teuer zu stehen.
Francisco Fernández Ochoa fuhr auch in Kitzbühel in der Weltspitze mit
Francisco Fernández Ochoa fuhr auch in Kitzbühel in der Weltspitze mit
© IMAGO/Colorsport
Francisco Fernández Ochoa schrieb 1972 bei den Olympischen Spielen von Sapporo spanische Sportgeschichte. Dabei kam ihm seine Herkunft bei der Medaillenvergabe teuer zu stehen.

Am 6. November jährt sich der Todestag eines ganz besonderen spanischen Sportlers zum 18. Mal: Francisco Fernández Ochoa gewann 1972 als erster und bis heute einziger spanischer Sportler eine Goldmedaille bei den Olympischen Winterspielen. Seinen Geniestreich feierte Ochoa 1972 beim alpinen Slalom-Wettbewerb im japanischen Sapporo.

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„Seine olympische Medaille war außergewöhnlich, ein Maßstab für den spanischen Sport und seine Transzendenz wurde nicht an diesem Tag gesehen, sondern später, aber was er als Person getan hat, ist wichtiger“, sagte Alejandro Blanco als Präsident des Spanischen Olympischen Komitees (COE) über Fernández Ochoa, der auch König Juan Carlos alpine Trainingseinheiten gegeben haben soll. Er hatte in Japan damalige Größen wie Jean-Noel Augert, Henri Duvillard oder Gustav Thöni besiegt.

Kurios: Die Medaillenzeremonie hätte beinahe ohne „Paquito“, wie Ochoa genannt wurde, stattgefunden. Frisch geduscht kam er zum Stadion, hatte allerdings seinen Auweis vergessen, der ihn als Athlet auswies. Das Sicherheitspersonal glaubte ihm nicht, dass er kurz zuvor eine Goldmedaille geholt hatte und wollte ihn nicht in den Innenraum lassen.

„Und sie hatten recht“, erinnerte sich Ochoa später. „Stellen Sie sich das vor: Ein Olympiasieger im Skifahren aus Spanien! Das wäre wie ein japanischer König in einer Stierkampfarena“. Am Ende gab es dann doch ein Happy End. Ochoa durfte ins Stadion und seine Medaille im Empfang nehmen.

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Dabei hätte sich der Olympiasieg schon in jungen Jahren fast erledigt gehabt: Im Alter von 16 Jahren stürzte Fernández Ochoa so schwer, dass dies zu einer Wirbelsäulenverkrümmung führte. Doch Glück im Unglück: Nach nur zwei Monaten Pause stand der bekennende Fan von Real Madrid schon wieder auf den Skiern.

Dass ein Spanier einen olympischen Wintersport-Wettbewerb gewinnen kann, war für die allermeisten Beobachter eine Unmöglichkeit. Schließlich verbinden die wenigsten Menschen Wintersport mit dem mediterranen Land.

Dabei gibt es in dem südeuropäischen Land durchaus Skigebiete, unter anderem in der bis zu 2428 Meter hohen Bergkette Sierra de Guadarrama. Hier hat auch Fernández Ochoa als Sohn eines Skilehrers in seiner Kindheit das Skifahren erlernt.

Tod sorgt in Bergdorf für große Bestürzung

Lange Teile seines Lebens verbrachte der in Madrid geborene Skifahrer deshalb in der Berggemeinde Cercedilla. Dort wurde er für seinen Olympiasieg verehrt. Nur neun Tage vor seinem Tod wurde für Fernández Ochoa in Cercedilla eine Statue enthüllt.

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Sein Ableben sorgte in dem nur 50 Kilometer von der spanischen Hauptstadt entfernten Dorf für große Trauer. Im Rahmen seiner Beerdigung wurden die sterblichen Überreste des an Lymphknotenkrebs verstorbenen Olympiasiegers mit Schrittgeschwindigkeit durch den gesamten Ort gefahren.

Auch die Schwester schrieb Sportgeschichte

Hunderte Menschen wollten Fernández Ochoa auf seinem letzten Weg begleiten. Die Kirche soll völlig überfüllt gewesen sein. Auch der damalige Staatssekretär für Sport, Jaime Lissavetzky, oder die Präsidentin der autonomen Gemeinschaft Madrid, Esperanza Aguirre nahmen an der Trauerfeier teil. „Ein Vater des Sports ist gegangen, er hat seine Utopie Wirklichkeit werden lassen“, zitierte das spanische Portal Nevasport Lissavetzky.

Auch seine Schwester Blanca Fernández schrieb Wintersportgeschichte. Sie gewann 1992 bei den Olympischen Winterspielen in Albertville Bronze im alpinen Slalom-Wettbewerb.

Sie teilte sich allerdings auch ein trauriges Schicksal mit ihrem älteren Bruder: Im Herbst 2019 starb sie - ebenso wie ihr Bruder - im Alter von nur 56 Jahren. Sie wurde, nachdem sie tagelang vermisst wurde, tot in der Nähe des Berggipfels La Penota gefunden.