Nicht nur Ski-Fans trauten ihren Augen kaum, als AJ Hurt am Sonntag beim Weltcup-Slalom im slowenischen Kranjska Gora auf dem Podest jubelte.
Von dem Coup schwärmt sogar Shiffrin
Auch US-Ski-Ikone Mikaela Shiffrin, die nach körperlichen Problemen im ersten Lauf einfädelte und ausschied, zeigte sich überrascht von ihrer Landsfrau. Hurts Vorstellung sei „eine der beeindruckendsten Leistungen“ gewesen, die Shiffrin seit langer Zeit gesehen habe, schwärmte die siebenmalige Weltmeisterin bei Instagram.
Mit der Startnummer 38 war Hurt vollkommen überraschend auf den dritten Platz gerast und trotzte dabei den schwierigen Pistenbedingungen im leichten Schneefall.
Lediglich die slowakische Olympiasiegerin Petra Vlhova und die deutsche Hoffnung Lena Dürr landeten noch vor der sensationell fahrenden Hurt.
Bereits nach dem ersten Durchgang hatte die 23-Jährige auf einem überraschend guten 16. Platz gelegen. Dass es am Ende für den ersten Podestplatz reichen sollte, ahnte zu diesem Zeitpunkt jedoch noch niemand.
Auch für Hurt selbst kam der Erfolg völlig überraschend. „Ich dachte mir, wenn ich im zweiten Lauf Erste werde, kann ich vielleicht in die Top 10 kommen“, wurde sie vom US-Skiverband zitiert.
Der Weg in den Weltcup hatte für Hurt bereits im Alter von vier Jahren begonnen, als sie dem Ski-Team Palisades Tahoe in Kalifornien beitrat.
Hurt studierte Ingenieurwesen
Bislang hatte sie nur wenig Erfolg. Ihr bestes Ergebnis vor dieser Saison war für die studierte Ingenieurin ein 18. Platz im Riesenslalom. Im Dezember dann belegte sie bei zwei Riesenslalom-Rennen die Ränge neun und elf. Ihre beste Slalomplatzierung vor ihrem Coup war Platz 25.
Die vergangene Saison musste sie wegen einer Knöchel-Operation im Dezember bereits vorzeitig beenden.
Nun ist sie nach Shiffrin und Paula Moltzan die erst dritte US-Amerikanerin, die in den letzten elf Jahren in einem Weltcup-Slalom aufs Podium gefahren ist.
Während Moltzan als Fünfte zusammen mit ihrer Teamkollegin jubeln konnte, war Shiffrin zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr im Zielbereich, um sich zu erholen. Das bedauerte die Rekord-Weltcupgewinnerin sehr.
Das Schlimmste am Ausfall sei gewesen, „nicht in der Lage zu sein, die unglaubliche Leistung von A J Hurt mitzuerleben“, schrieb Shiffrin auf Instagram.