Der Super-G in Wengen ist am Freitagmorgen von einem schweren Sturz überschattet worden. Alexis Pinturault war auf der berühmt-berüchtigten Lauberhorn-Strecke lange mit der zweitschnellsten Zwischen-Zeit unterwegs, kam dann aber am Silberhornsprung in Rücklage und konnte die Landung nicht mehr stehen.
Sturz-Drama: Bittere Diagnose
Pinturault blieb sofort im Schnee liegen und schrie laut vor Schmerzen. Besonders für die Knie schaute das gar nicht gut aus. Die Helfer waren schnell bei ihm und kümmerten sich um die Erstversorgung des Franzosen. Nach einigen Minuten wurde der 32-Jährige dann mit dem Helikopter abtransportiert.
„Ich hoffe, er ist okay. Es war aber ein schlimmer Unfall. Der Helikopter ist hier, deswegen sieht es leider nicht so gut aus. Das ist kein gutes Zeichen“, sagte sein siegreicher Landsmann Cyprien Sarrazin im Interview mit dem ZDF: „Über mein Rennen kann ich nach diesem Crash gerade nicht glücklich sein.“
Pinturault kürzlich Vater geworden
Am Abend gab der französische Ski-Verband die Diagnose bekannt. Demnach erlitt Pinturault eine Ruptur der vorderen Kreuzbänder im linken Knie zu. Die Saison ist für ihn somit vorzeitig beendet.
Pinturault und seine Ehefrau Romane waren in der vergangenen Woche zum ersten Mal Eltern geworden. Die gemeinsame Tochter trägt den Namen Olympe.
„Das Leben kann ein starker Strom sein. Aber wenn wir dem Fluss folgen, können wir erstaunliche Momente erleben und einige davon werden Frieden und Glück bringen“, schrieb das Paar auf Instagram.
Nun dürften die Glücksgefühle bei Pinturault erst einmal in den Hintergrund gerückt sein. Wie lange der mehrfache Medaillengewinner bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen ausfallen wird, ist derzeit noch unklar.
Sarrazin siegt im Super-G
Das Rennen gewann Sarrazin mit einem wahren Traumlauf gegen den Lokalmatadoren Marco Odermatt, der auf Rang zwei landete. Der Franzose lag bei seinem zweiten Weltcupsieg im Ziel gewaltige 0,58 Sekunden vor Seriensieger Odermatt, der am Vortag die erste von zwei Abfahrten vor Sarrazin gewonnen hatte.
Während Aleksander Aamodt Kilde aus Norwegen erneut Rang drei belegte (+1,00 Sekunden), erhielten die deutschen Starter den nächsten schweren Dämpfer. Andreas Sander hatte 3,04 Sekunden Rückstand auf den überlegenen Tagessieger, Simon Jocher 3,18, und Romed Baumann, vor knapp drei Jahren noch der WM-Zweite in der zweitschnellsten alpinen Disziplin, sogar 3,82 Sekunden. Thomas Dreßen war nicht am Start, um sich für die zweite Abfahrt am Samstag zu schonen.
Nach dem Sturz von Pinturault war das Rennen dann fast eine halbe Stunde lang unterbrochen, dem zuvor gestarteten Sarrazin kamen nach der Wiederbeginn weder Odermatt noch Kilde nahe - und schon gar nicht die Deutschen, die es schon am Donnerstag bei der ersten Abfahrt nicht unter die ersten 15 geschafft hatten.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)