Sie war der Superstar im Ski-alpin-Business: Lindsey Vonn gewann unter anderem Olympia-Gold, zwei Weltmeister-Titel sowie vier Mal den Gesamtweltcup - und wirkte dabei mit viel Glamour-Faktor meist immer so, als sei ihr persönliches Glück komplett.
Vonn: „Niemand spricht darüber“
Im Interview mit dem Schweizer Blick hat die mittlerweile 38 Jahre alte US-Amerikanerin nun sehr persönliche und bedrückende Einblicke über die Schattenseiten ihrer bemerkenswerten Karriere offenbart, die sie 2019 beendet hatte.
So habe sie bis heute mit Schlafproblemen zu kämpfen, die vor zehn Jahren begannen, als Vonn bei der WM in Schladming einen Kreuz- und Innenbandriss erlitt.
„Ich mag keine Schmerzmittel und verzichte auf sie. Das war keine einfache Entscheidung, denn mein Bein tat sehr weh“, erinnert sich die frühere Renn-Queen. „Zu dieser Zeit begannen auch meine Schlafprobleme.“
Lindsey Vonn: Nicht nur chronische Schlafprobleme
Die Folge waren Panik und Ungewissheit, Vonn habe es „mit der Angst“ zutun bekommen: „Als Spitzensportlerin war mir bewusst, wie wichtig Schlaf ist. Wie sollte ich am nächsten Tag eine Abfahrt bestreiten, ohne wirklich ausgeruht zu sein? Diese Angst setzte sich fest und führte, gemeinsam mit den Schmerzen, zu einer Negativspirale.“
Eine Lösung fand sich nicht - bis heute: „Das Ganze wurde in den darauffolgenden Jahren schlimmer, ich wurde es nie los. Und nach der Karriere ändert sich nichts daran, im Gegenteil.“
Vonn ist „davon überzeugt“, damit nicht allein dazustehen: „Der Lebensstil als Skirennfahrerin mit den vielen Reisen, Verletzungen und dem Erfolgsdruck ist riesig. Letztlich ist es aber so, dass niemand darüber spricht, weil man es als Schwäche auslegen könnte. Dabei ist dies Blödsinn“, fügte die Abfahrts-Olympiasiegerin von 2010 an.
Dass der körperliche Preis für die Laufbahn im Spitzensport mit seinen auch immer wieder ausbremsenden Verletzungen extrem hoch sein kann, spürt Vonn auch anderweitig.
Künstliches Kniegelenk steht an
In diesem Sommer erst musste sie sich abermals am Knie operieren lassen - demnächst steht der Einsatz eines künstliches Kniegelenks an.
„Ich habe viele Jahre meinen Körper gequält, das rächt sich nun“, beichtete Vonn - um dennoch zu behaupten; „Aber es war den Preis wert, ich bereue nichts.“ .