Lena Dürr jubelte ausgelassen, Petra Vlhova verdrückte vor Freude eine Träne - nur für Mikaela Shiffrin reichte es ausnahmsweise mal nicht zu einem großen, überwältigenden Moment.
Historische deutsche Ski-Gala!
Die 27 Jahre alte US-Amerikanerin fuhr als Zweitplatzierte um immerhin 0,43 Sekunden an ihrem 83. Weltcuperfolg und damit am neuen Siegrekord vorbei, die Bestmarke ist freilich nur nur noch eine Frage der Zeit. (NEWS: Alle Neuigkeiten zum Thema Ski Alpin)
Hinter der slowakischen Olympiasiegerin Vlhova und der Rekordjägerin Shiffrin präsentierte sich Dürr erneut als Medaillenanwärterin für die WM in Courchevel und Meribel (5. bis 19. Februar).
Wie kurz vor dem Jahreswechsel, so fuhr sie auch im vorletzten Slalom vor den Titelkämpfen in Frankreich auf Rang drei. Mit Laufbestzeit im Finale verbesserte sie sich von Rang vier. „Es hat riesig Spaß gemacht“, sagte sie lachend im BR.
Erstmals seit 2012(!) drei Deutsche unter Top 10
Nicht nur Dürr hatte allen Grund zu Freude: Jessica Hilzinger (Oberstdorf) auf Rang acht und Emma Aicher (Mahlstetten) auf Rang neun komplettierten ein hervorragendes Mannschaftsergebnis - zum ersten Mal seit November 2012 in Aspen fuhren drei deutsche Läuferinnen unter die ersten Zehn in einem Slalom. „Das ist brutal. Ich bin total stolz auf die Mädels“, sagte Dürr.
Für Hilzinger und Aicher war es das beste Resultat ihrer Weltcup-Karriere - beide haben wie Dürr und die erst im Finale ausgeschiedene Andrea Filser (Wildsteig) die verbandsinterne Norm für die Teilnahme an der WM erfüllt.
Tatsächlich hätte der Abend vor der stimmungsvollen Kulisse von 13.200 Zuschauern sogar noch besser laufen können - Dürr vergab im ersten Lauf die Chance, um den Sieg mitzufahren.
Bei der letzten Zwischenzeit lag sie vor der Konkurrenz, dann aber ließ sie sich von einer Welle überraschen. „Die habe ich dann total unterschätzt“, sagte sie und bekannte, „da habe ich ein bisschen gepennt.“
Höfl-Riesch: „Vlhova war einfach nicht zu besiegen“
Olympiasiegerin Vlhova dagegen fuhr zwei taktisch kluge Läufe auf der tückischen, weil welligen Piste.
„Vlhova war heute einfach nicht zu besiegen“, sagte die dreimalige Olympiasiegerin Maria Höfl-Riesch im BR und ergänzte: „Schön, dass es auch noch Tage gibt, an denen Mikaela Shiffrin zu schlagen ist.“
Shiffrin hatte zwei Tage zuvor beim Riesenslalom im slowenischen Kranjska Gora die Bestmarke ihrer ehemaligen Teamkollegin Lindsey Vonn egalisiert. Mehr Weltcupsiege hat nur der legendäre Schwede Ingemar Stenmark (86).