Der Aufschrei im Ski-verrückten Italien ist groß.
Zoff um Ski-Talent
Der Grund ist Lara Colturi, die Ende Mai den Verband gewechselt hat. Das Alpin-Talent entschied sich dafür, nicht mehr unter italienischer Flagge zu fahren, sondern für Albanien an den Start zu gehen.
Die 15-Jährige gilt als eine große Ski-Hoffnung, weshalb die Italiener wegen dieser Entscheidung bedient sind. So äußerte sich selbst die italienische Top-Skifahrerin Sofia Goggia dazu. In der Gazzetta dello Sport erklärte die 29-Jährige, dass sie diesen Schritt nicht verstehen könne.
„Ich kann nur sagen, dass die italienische Flagge etwas ist, mit dem sich jeder selbst kultivieren muss“, sagte sie und schob hinterher: „Für die Art, wie ich bin, für die Empathie, die ich zum italienischen Volk habe, ist das Vertreten meines Landes etwas, auf das ich nicht verzichten kann und für mich eine unerschöpfliche Energiequelle ist.“
Colturi ist die Tochter von Olympiasiegerin Daniela Ceccarelli. Sie hat das Skifahren im Blut und stellt bereits in ihren jungen Jahren ihr Können unter Beweis. Ein Grund für den Verbandswechsel ist das Training mit ihren Eltern.
Colturi trainiert mit ihren Eltern
So trainiert die 15-Jährige in der Elite-Skischule ihrer Eltern, dem Ceccarelli Golden Team. Dies wäre vermutlich nicht möglich gewesen, wenn sie weiterhin für Italien an den Start gegangen wäre.
Aufgrund des Schrittes kann Colturi zusammen mit ihren Erziehungsberechtigten bestimmen, an welchen Wettkämpfen sie teilnimmt und welche Trainingsinhalte auf dem Programm stehen. Darüber hinaus kann sie selbst entscheiden, welche Werbeverträge sie in Zukunft abschließt sowie welche Einnahmen sie generiert.
Mutter Daniela Ceccarelli fuhr für Italien
Von den negativen Schlagzeilen ließ sich das Ski-Talent nicht beeinflussen und gewann zuletzt in der Saison-Vorbereitung vier Rennen. Aufgrund der aktuellen Leistungen prognostizieren Experten, dass sie künftig ähnlich erfolgreich sein kann wie ihre Mutter.
Diese ging übrigens für Italien an den Start und gewann 2002 bei den Olympischen Spielen die Goldmedaille im Super-G.