Am kommenden Wochenende wird es für die besten Skifahrer der Welt wieder ernst. Im österreichischen Sölden steht der Weltcup-Auftakt der Alpinen an.
Vonn giftet gegen Shiffrin
Allerdings wird die erfolgreichste Athletin der vergangenen Jahre fehlen. Mikaela Shiffrin lässt den Riesenslalom am Gletscher wegen Rückenproblemen aus.
Und als würden ihr gesundheitliche Schwierigkeiten nicht schon reichen, muss sie sich nun auch noch Kritik von ihrer langjährigen Rivalin und Teamkollegin Lindsey Vonn gefallen lassen.
Vonn wirft Shiffrin egoistisches Verhalten vor
Die Weltcup-Rekordsiegerin wirft Shiffrin egoistisches Verhalten vor.
"Sie hat ihr eigenes Ding gemacht und sie wollte nie wirklich involviert sein oder meine Hilfe oder die Hilfe von irgendjemandem", giftete Vonn, die ihre Karriere im Februar 2019 beendet hatte, im Interview mit YouTube-Journalist Graham Bensinger gegen die 25-Jährige.
Sie ergänzte, dass jeder seinen eigenen Ansatz habe und Shiffrins sei ganz unterschiedlich im Vergleich zu dem anderer - was vielleicht der Grund dafür sei, warum sie so erfolgreich ist. "Aber ich denke auch, als professioneller Athlet und - insbesondere als 'bester aller Zeiten' - hat man die Verantwortung, anderen zu helfen. Man ist in einer Rolle, in der man so viele Leute positiv beeinflussen könnte, aber ich habe nicht das Gefühl, dass das so ausgenutzt wird, wie es sein könnte", führte die ehemalige Speed-Queen weiter aus und meint damit, dass Shiffrin, die gerne ihren eigenen Weg geht und oft individuell trainiert, ihre Teamkolleginnen im US-Ski-Team mehr unterstützen sollte.
US-Team nur in der Spitze weltklasse
Die USA haben seit Jahren ausgezeichnete Spitzenläuferinnen, in der Breite fehlt es aber an Qualität. Das wirft Vonn indirekt auch der zweimaligen Olympia-Siegerin vor.
Womit Vonn auch so ihre Probleme hat ist der Fakt, dass Shiffrin vom Outside Magazine bereits im Winter 2018/19 zur größten Skifahrerin aller Zeiten gekürt worden ist.
"Sie ist die beste Slalom-Fahrerin - ohne Frage", gestand die 35-Jährige darauf angesprochen ein, schob aber hinterher: "Die Medien nehmen ein Ding und verallgemeinern das und es wird komplett anders. Das war zu einer Zeit, als ich auch noch Rennen gefahren bin und gewonnen habe und es ist schön für sie, aber es fühlt sich immer noch so an, dass es respektlos gegenüber mir war." Sie findet, dass diese Bezeichnung nicht angebracht war.
Shiffrin hat Weltcup-Rekord von Vonn im Visier
Vonn ist mit 82 Rennerfolgen zweiterfolgreichste Athletin im alpinen Weltcup und war vor allem in Abfahrt und Super-G eine Macht. Shiffrin hat bislang 66 Siege eingefahren, davon 43 im Slalom.
Macht die dreimalige Gesamtweltcup-Siegerin in den kommenden Jahren so weiter, ist es nur eine Frage der Zeit, bis sie die Bestmarke ihrer Landsfrau knackt.
Dann wird auch Vonn eingestehen müssen, dass Shiffrin nicht zu unrecht als beste Skifahrerin aller Zeiten bezeichnet wurde.