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Thomas Dreßen: Tragödie um Vater prägte Streif-Helden

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Thomas Dreßen: Tragödie um Vater prägte Streif-Helden

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Tragödie prägte den Streif-Helden

Thomas Dreßen verlor bei der Seilbahn-Tragödie von Sölden seinen Vater. Der frühe Schicksalsschlag formte das Leben des deutschen Streif-Sensationssiegers.
Thomas Dreßen hat völlig überraschend den Abfahrts-Klassiker auf der Streif gewonnen. Der Deutsche siegt auf der schwersten Piste der Welt vor einem Schweizer.
Thomas Dreßen verlor bei der Seilbahn-Tragödie von Sölden seinen Vater. Der frühe Schicksalsschlag formte das Leben des deutschen Streif-Sensationssiegers.

Bis zum 20. Januar 2018 war sein Name nur Wintersport-Fans ein Begriff. Dann ist Thomas Dreßen ein Sieg für die Ewigkeit gelungen.

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Der damals 24 Jahre alte Ski-Rennläufer holte seinen ersten Weltcup-Sieg ausgerechnet auf der Streif, der berühmtesten und gefährlichsten Abfahrts-Strecke der Welt.

Dreßen war der erste deutsche Triumphator in Kitzbühel seit Sepp Ferstl 1979. Und ein Mann mit tragischer Vorgeschichte, die ihn fürs Leben geprägt hat.

SPORT1 skizziert Dreßens Lebensweg vor dem historischen Coup:

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- Früher Schicksalsschlag:

Am 5. September 2005 riss die Seilbahn-Tragödie von Sölden Dreßens Vater früh aus dem Leben.

Ein Hubschrauber hatte über der Seilbahn einen 750 Kilogramm schweren Betonkübel verloren. Eine Gondel stürzte in die Tiefe, aus weiteren Gondeln wurden Skifahrer herausgeschleudert. Neun Menschen starben, darunter Dirk Dreßen, Ski-Trainer, nur 43 Jahre alt.

Thomas Dreßen war elf, als sein Vater starb. Der Tod formte sein Leben, seinen Charakter, sein Bewusstsein, dass es jeden Moment vorbei sein kann - und seinen Willen, etwas daraus zu machen. "Die Geschichte ist ein Teil von mir", sagt er immer wieder.

"Wer weiß, vielleicht hat von oben wer zugeschaut und hat die Sonne ein bisschen mehr scheinen lassen bei mir", hielt er nach dem Coup auf der Streif fest - in Anspielung auf die für ihn enorm günstige Witterung bei seinem Lauf.

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- Die Nummer 44 auf seinem Helm:

Auf Dreßens Helm prangt links und rechts die Nummer 44. Die Ziffern sollen an seinen Vater erinnern, stehen für die Initialen DD von Dirk Dreßen, zweimal für den vierten Buchstaben im Alphabet.

"Mein Vater und ich waren Formel-1-Fans, und darum habe ich mir gedacht, dass eine Nummer am Helm cool ist. Mir ist wichtig, dass an ihn erinnert wird, er dabei ist", erklärte er.

- Ungewöhnlicher Sponsor:

Ein kurioses Detail, manche dürften es makaber finden: Die Stadt, in der sein Vater zu Tode kam, ist mittlerweile der wichtigste Sponsor von Thomas Dreßen.

Dreßen hatte sich nach der Tragödie mit einem Ansprechpartner des Ortes angefreundet, der später half, den ungewöhnlichen Deal einzufädeln: "Ich habe meinen Freund aber auch gebeten, dass er den Entscheidungsträgern nicht sagen soll, wer mein Vater gewesen ist. Es war mir wichtig, dass mich ein Sponsor nicht aus Mitleid, sondern wegen meines sportlichen Potenzials unterstützt."

Eine Anekdote, die viel über Dreßen erzählt: Er hat kein Problem damit, seine Vorgeschichte immer wieder zu erzählen. Er möchte aber auch nicht auf sie reduziert werden.

- Sein Werdegang:

Schon früh drehte sich bei Dreßen fast alles ums Skifahren. Nach vier Jahren auf der Grundschule in Mittenwald wechselte er nach Österreich auf die Ski-Hauptschule Neustift im Stubaital und anschließend auf das Ski-Gymnasium Saalfelden, das er im Frühjahr 2013 mit dem Abitur abschloss.

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Inzwischen arbeitet er als Zolloberwachtmeister und ist Mitglied des zugehörigen Skiteams - genauso wie Felix Neureuther, Josef Ferstl, Viktoria Rebensburg.

Weltcup-Fahrer ist er seit 2015, näherte sich seitdem kontinuierlich der Weltspitze an. Sein erster Podiumsplatz war ihm erst im Dezember 2017 in Beaver Creek gelungen.

Privat ist er Bayern-Fan und begeisterter Harley-Fahrer, er lebt mit seiner Freundin Birgit in der 5000-Seelen-Gemeinde Scharnstein in Oberösterreich.

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- Sein Idol:

Dreßen bewundert die österreichische Ski-Legende Hermann Maier, nicht nur aus sportlichen Gründen: "Er lehrte mich, wie ich schwere Zeiten überwinden und wie ich mit Extremsituationen umgehen soll", berichtete er einst.

"Die Wenigsten haben doch daran geglaubt, dass er nach seinem Motorradunfall zurückkommt - und das als Gesamtweltcupsieger und Weltmeister", erinnerte er sich: "Von Hermann Maier hab' ich gelernt: Der Erste, dem Du es zeigen musst, bist Du selbst."