Die deutschen Rodel-Doppelsitzer und Felix Loch haben bereits vor dem Start des Heimweltcups in Winterberg für Aufsehen gesorgt.
Rodler boykottieren Heimweltcup
Die Doppelsitzer kündigten am späten Donnerstagabend via Facebook an, die Wettkämpfe auf der Kunsteisbahn im Sauerland zu boykottieren, Loch schloss sich am Freitag via Instagram dieser Entscheidung an. Grund dafür sind Sicherheitsbedenken.
Damit muss das deutsche Publikum neben Loch auch auf die frisch gekürten Weltmeister Toni Eggert/Sascha Benecken, die WM-Dritten Tobias Wendl/Tobias Arlt sowie die Lokalmatadoren Robin Geueke/David Gamm verzichten.
Eggert/Benecken und Wendl/Arlt werden trotz des Boykotts den Sieg im Gesamtweltcup aufgrund ihres enormen Vorsprungs in der kommenden Woche beim Weltcupfinale am Königssee wohl unter sich ausmachen.
Wendl/Artl: "Unkalkulierbares Risiko"
"Für uns Doppelpiloten birgt der schlechte Eisausbau der Kunsteisbahn ein extrem hohes und somit unkalkulierbares Risiko, welchem wir uns nicht aussetzen möchten", begründeten Wendl/Arlt ihre Entscheidung: "Die letzten Trainingstage brachten leider einige zum Teil schwerwiegende Verletzungen unserer Rodelkollegen hervor, sodass es uns trotz mehrfacher Versuche zu riskant war, Trainingsläufe zu absolvieren."
Ihre ewigen Rivalen Eggert/Benecken fügten hinzu: "Gewinnen - das ist es, was wir wollen. Aber nicht um jeden Preis", schrieben sie unter ein Video, dass sie bei einem kapitalen Trainingssturz zeigt. Die beiden blieben anders als unter anderem der Russe Stepan Fedorow, der einen Beinbruch erlitt, unverletzt.
Für Loch stand ebenfalls die Sicherheit im Vordergrund. "Die Entscheidung, morgen nicht an den Start zu gehen, ist mir wirklich nicht leicht gefallen", schrieb der 30-Jährige, "aber das Risiko ist einfach zu hoch, sich ernsthaft zu verletzen!! Ich liebe meinen Sport und bin immer bereit, an meine Grenzen zu gehen, aber nicht darüber hinaus!"
Auch die Österreicher kündigten am Freitag einen Boykott an. Durch den Rückzug der Doppelsitzer wird am Sonntag definitiv auch keine deutsche Teamstaffel an den Start gehen, der Sieg im Gesamtweltcup dürfte damit für die deutsche Staffel dahin sein.