Die Zukunft der Nordischen Kombination als olympische Sportart ist bedroht - ist diese Nachricht ein Schlüssel zu ihrer Rettung?
Rettung für eine deutsche Bastion?
Im Kampf um ihren Stellenwert und vor allem um ihren Platz im Olympia-Programm über 2026 hinaus setzt die „NoKo“ auf mehr Spektakel. Wie der Ski-Weltverband FIS mitteilte, werden die Männer im Februar 2026 bei einem Weltcup in Bad Mitterndorf/Österreich erstmals auf einer Flugschanze auf Weitenjagd gehen, die Frauen feiern bereits im kommenden März im Rahmen des Weltcups in Oslo auf einer Großschanze ihre Premiere.
"Diese Fortschritte spiegeln den wachsenden Ehrgeiz und die Innovation innerhalb des Sports wider und bedeuten einen großen Schritt nach vorne für beide Geschlechter", erklärte die FIS, die zudem von einer "neuen Ära" sprach.
Rettet die Kombination ihre Olympia-Zukunft?
„Die Entwicklung bei den Frauen war in den letzten Jahren erstaunlich“, kommentierte Renndirektor Lasse Ottesen: „Die diesjährigen Testveranstaltungen in Oberstdorf und Chaux-Neuve haben gezeigt, wie gut sich die Athletinnen an das Großschanzenformat angepasst haben.“
Der Norweger freue sich nun „sehr auf die Holmenkollen-Veranstaltungen in diesem Winter“, ergänzte der einstige Rivale der deutschen Skisprung-Legende Jens Weißflog. (Der Skisprung-Eklat, der Deutschland erboste: „Das haben wir Ottesen zu verdanken, dem A****loch!“)
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat eine lange Mängelliste für die Traditionsdisziplin Nordische Kombination erstellt: geringe Leistungsdichte, fehlende Vielfalt in den Wettbewerben und schwache TV-Einschaltquoten. Die Frauen sind bei den Winterspielen 2026 in Mailand und Cortina d'Ampezzo nicht dabei, für 2030 stehen auch die Männer auf der Kippe.
„NoKo“ eine historische Bastion für Norwegen und Deutschland
Die „NoKo“ ist historisch vor allem für die Wintersport-Nationen Norwegen und Deutschland eine Bastion: Im ewigen Olympia-Medaillenspiegel liegt Deutschland mit 12 Mal Gold auf Platz 2 hinter den Norwegern, als Einzelsieger verewigten sich früher Georg Thoma, Franz Keller, DDR-Ass Ulrich Wehling und in jüngerer Vergangenheit Georg Hettich, Eric Frenzel, Johannes Rydzek und zuletzt Vinzenz Geiger.
Damit die Kombinierer künftig weiter bei Olympia auf Medaillenjagd gehen können, müssen die Reformen fruchten.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)