Norwegens Skilanglauf-Königin Therese Johaug hat bei der WM in Oberstdorf mit einer Machtdemonstration auch das Freistil-Rennen über 10 km gewonnen. Die Titelverteidigerin siegte im Einzelstart wie schon drei Tage zuvor im Skiathlon vor den Schwedinnen Frida Karlsson und Ebba Andersson. Als beste Deutsche belegte Victoria Carl (Zella-Mehlis) den 14. Platz.
Johaugs nächste Machtdemonstration
Johaug, der sich in Oberstdorf noch zwei weitere Gold-Chancen bieten, hatte bei frühlingshaftem Wetter im Ziel nach 23:09,8 Minuten einen deutlichen Vorsprung von 54,2 Sekunden auf Karlsson. Carl folgte mit einem Rückstand von 1:54,5 Minuten, zweitbeste Deutsche war Pia Fink (Bremelau/+2:19,0) auf dem 20. Rang.
"Das war heute deutlich besser. Wir sind zusammengerückt, der Bann ist gebrochen", sagte Bundestrainer Peter Schlickenrieder nach zuletzt unglückliche Vorstellungen. Auch Carl, im Teamsprint an der Seite von Sofie Krehl (Oberstdorf) nur Neunte, war diesmal zufrieden: "Meine Ski waren heute absolut genial. Ich denke, damit habe ich mir meinen Staffelplatz mehr als verdient."
Für Johaug war es der zwölfte WM-Titel ihrer Karriere. Mehr Goldmedaillen bei Nordischen Ski-Weltmeisterschaften haben nur ihre ehemalige Teamkollegin Marit Björgen (18), die Russin Jelena Wälbe (14) und der Norweger Petter Northug (13) gesammelt, alle im Langlauf. "Therese erstaunt mich jedes Mal wieder. Ich wüsste gerne, was sie anders macht als wir, damit wir das vielleicht auch mal ändern können. Das ist schon sehr bemerkenswert", sagte Fink.
Bei ihrer siebten WM-Teilnahme seit 2007 - 2017 in Lahti hatte sie wegen einer Sperre nach einem positiven Test auf das Steroid Clostebol gefehlt - gelang Johaug zudem als erster Läuferin seit der Tschechin Katerina Neumannova 2007 die erfolgreiche Titelverteidigung über 10 km.