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"Dann hätte Lisa ein Problem“: Die pikante Frage im deutschen Bobsport

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"Dann hätte Lisa ein Problem“: Die pikante Frage im deutschen Bobsport

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„Dann hätte Lisa ein Problem“

Lisa Buckwitz sorgt durch ihren Sponsoren-Deal mit Onlyfans für Aufsehen. Bei SPORT1 ordnen die frühere Bob-Anschieberin Alexandra Burghardt und Verbands-Boss Thomas Schwab den Schritt ein.
Olympiasiegerin Lisa Buckwitz hat einen Sponsoren-Deal mit OnlyFans
Olympiasiegerin Lisa Buckwitz hat einen Sponsoren-Deal mit OnlyFans
© instagram.com/lisa_buckwitz
Lisa Buckwitz sorgt durch ihren Sponsoren-Deal mit Onlyfans für Aufsehen. Bei SPORT1 ordnen die frühere Bob-Anschieberin Alexandra Burghardt und Verbands-Boss Thomas Schwab den Schritt ein.

Die deutsche Bobpilotin Lisa Buckwitz sorgt aktuell nicht nur für sportliche Schlagzeilen. Seit dieser Saison wird die Olympiasiegerin von 2018 nämlich von der Erotik-Plattform Onlyfans gesponsert. Für die 29-Jährige steht die finanzielle Unterstützung im Vordergrund, während Onlyfans mit Buckwitz einen Image-Wechsel voranbringen will.

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Zweierbob-Anschieberin Alexandra Burghardt und Thomas Schwab, Vorstandsvorsitzender sowie Sportdirektor des deutschen Bob-Verbandes (BSD), ordnen den umstrittenen Sponsoren-Deal exklusiv bei SPORT1 ein.

Burghardt, die nach ihrer Olympia-Silbermedaille im Zweierbob 2022 in Peking zurück zur Leichtathletik ging, zeigte dabei durchaus Verständnis für den Schritt. „Lisa Buckwitz hat ein Bob-Team mit Teammitgliedern. Das ist wie ein Unternehmen, sie muss ihr Team irgendwie entlohnen“, erklärte die 30-Jährige, die bei den Winterspielen 2022 in Peking Silber im Zweierbob gewann.

Onlyfans-Deal von Buckwitz ist „eine Win-win-Situation“

Außerdem hob sie hervor, dass Buckwitz, die früher auch als Anschieberin fungierte, selbst über die Inhalte entscheide und keine sexuellen Inhalte, wie sonst auf der Plattform üblich, geplant sind: „Sie entscheidet ja selbst, was sie zeigt. Ich habe da keine Einsicht, kann aber schon verstehen, dass sie das macht.“

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„Ich könnte mir vorstellen, dass es vielen Athleten und Athletinnen lieber wäre, neben dem Sport nicht so viele Sponsoren oder Partner suchen zu müssen“, fuhr Burghardt fort, derzeit sei das allerdings nicht realisierbar: „Aktuell geht es in Deutschland aber nur so, dass man sich selbst drum kümmert, wie man sein Leben und seinen Sport finanziert bekommt.“

„Deswegen finde ich das eine gute Sache, wenn sie sich damit wohlfühlt und dabei so erfolgreich sein kann. Dann ist das doch eine Win-win-Situation“, so die 30-Jährige abschließend.

BSD-Boss Schwab: „Haben es zuerst kritisch gesehen“

Thomas Schwab zeigte ebenfalls Verständnis für den Schritt und hob den angepeilten Imagewechsel der sich „im Wandel“ befindenden Plattform hervor, die bei Buckwitz angefragt habe: „Die Vereinbarung ist, dass sie da keine sexistischen Inhalte darstellt, sondern viel mehr den Sport und ‚behind the scenes‘ des Sports.“

„Das ist auch im Sinne der Plattform, weil die ja auch einen Imagewandel hinlegen wollen. Und da brauchen sie eben Content aus dem Sport. Es ist ein reiner Sportcontent, den Lisa da postet, kein sexueller Content“, fügte Schwab hinzu, der den umstrittenen Sponsoren-Vertrag im Vorfeld abgesegnet hatte.

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„Wir haben es zuerst auch ein bisschen kritisch gesehen, aber wir haben es mit ihr so vereinbart. Von daher sollte da eigentlich nichts Sexuelles dargestellt sein. Das ist uns auch wichtig“, so der 62-Jährige - andernfalls gäbe es ein ernsthaftes Problem: „Das ist mit ihr nicht so vereinbart. Da hätte dann die Lisa ein Problem. Das weiß sie und das macht sie auch nicht. Sie ist eine sehr zuverlässige und seriöse Sportlerin, da können wir uns auch darauf verlassen.“

Dass der Deal mit Onlyfans dem Verband schaden könnte, glaubt Schwab nicht: „Es ist eine Sportlerin, die da gesponsert wird. Und sie ist nicht die einzige Sportlerin, die von dieser Plattform gesponsert wird.“

„Das wird dann mit Sponsoring-Geldern finanziert“

„Von daher sind wir froh, dass sie einen Partner gefunden hat, weil es ja auch nicht so breit gesät ist mit Sponsoren in unseren Sportarten“, betonte der BSD-Vorstandsvorsitzende, der erklärte, warum man als Olympiasieger dennoch auf ein Zusatzeinkommen angewiesen ist, wenn man auf höchstem Niveau agieren will.

So bezahlt der Verband ihre Reisen, stellt einen Bob gegen Leasing-Gebühren und bietet Standard-Kufen an. Um sich von der Konkurrenz abzuheben, reicht das aber nicht immer aus. „Die Sportler beauftragen zum Beispiel selbst eine Kufen-Entwicklung, die natürlich sehr kostspielig sein kann. Zudem gibt es ja auch noch die Anschieberinnen und Anschieber, auch um die wird geworben“, nannte Schwab einige Aspekte, in denen zusätzliche Sponsorengelder entscheidend sein können.

„Es ist also so, dass die Pilotinnen und Piloten prinzipiell schon von ihrem Sport leben können. Allerdings investieren die Spitzenpiloten zusätzlich in ihren Erfolg. Und genau das wird dann mit Sponsoring-Geldern finanziert“, schloss Schwab ab.