Das dramatische Finale im Biathlon-Gesamtweltcup in Oslo hat bei Lou Jeanmonnot für tiefe Trauer gesorgt. Die Französin, die nach einem Sturz kurz vor dem Ziel im Zweikampf mit Franziska Preuß den Triumph verpasste, machte der deutschen Konkurrentin jedoch keinen Vorwurf.
Jeanmonnot erklärt ihren Sturz
„Ich dachte, ich habe in diesem Moment geführt und dachte, ich habe auch genug Platz auf der Innenseite. Ich wollte die Kurve eng nehmen und am Ende haben meine Beine gebrannt und ich habe mir den Stock selbst raufgestellt auf den Ski“, sagte Jeanmonnot bei der ARD.

Preuß sei nicht verantwortlich für den Sturz gewesen. „Natürlich hat sie die Tür etwas geschlossen, aber es war mein eigener Fehler und alles in Ordnung von ihr. Na klar, es war der Kampf um den Gesamtweltcup und es war elektrisierend“, erklärte Jeanmonnot.
Jeanmonnot schwer getroffen
Kurz vor dem Ziel kämpften die beiden Rivalinnen um den Tagessieg und damit verbunden auch um den Triumph in der Gesamtwertung. Jeanmonnot wollte eine enge Kurve auf der Innenbahn nehmen und ging ohne Kontakt zu Preuß zu Boden. Die Deutsche lief direkt neben ihr, stürzte jedoch nicht und lief so zum Sieg. Auch die Schwedin Elvira Öberg profitierte und wurde Zweite.
Das Duo machte sich keine Vorwürfe. Stattdessen tröstete Preuß ihre enttäuschte Kontrahentin und stand noch minutenlang im Zielbereich neben der Französin. Danach ging es gemeinsam auf die Ehrenrunde vor der Haupttribüne. Sowohl bei Preuß als auch Jeanmonnot flossen nach dem Rennen die Tränen.
„Sehr enttäuscht über die Art und Weise“
Die 26 Jahre alte Französin kämpfte auch am Mikrofon der ARD mit ihren Emotionen als sie auf ihre Gefühle angesprochen wurde: „Es ist sehr schwierig. Ich möchte am liebsten alles vergessen, was da passiert ist. Es ist natürlich überhaupt nicht die Art und Weise, wie ich die Saison beenden möchte. Es geht mir ganz schön nahe.“
„Franziska hat mir gleich im Ziel gesagt: Wir können mal fragen, ob es zwei Kugeln gibt“, verriet Jeanmonnot, die betonte, dass es ihnen beiden lieber gewesen wäre, wenn das Finale anders entschieden worden wäre. „Ich bin natürlich sehr enttäuscht über die Art und Weise, was passiert ist auf den letzten 500 Metern mit diesem Sturz. Sie hätte es genau so geliebt wie ich, wenn es anders zu Ende gegangen wäre.“