Die deutschen Biathleten haben bei den Weltmeisterschaften in Lenzerheide auch im Einzel eine Medaille verpasst, sich dabei aber stark verbessert präsentiert. Beim Sieg des Franzosen Eric Perrot (1 Schießfehler) landete Philipp Horn mit zwei Schießfehlern als bester DSV-Athlet auf Platz sieben (+2:56,0 Minuten). Die Männer warten damit in der Schweiz weiter auf Edelmetall in einem Individualrennen.
Deutschland stark - aber ohne Medaille
„Mit zwei Fehlern im WM-Einzel hat man in der Regel nichts mit den Medaillen zu tun. Aber auch mit einer Minute weniger wäre ich dort nicht, also hätte ich null Fehler gebraucht“, erklärte Horn in der ARD und zeigte sich zufrieden. „Natürlich träumt man von den Medaillen, aber mit dem siebten Platz bin ich nicht unzufrieden.“

Kühn: „Das ärgert mich sehr“
Nach den enttäuschenden Leistungen im Sprint und der Verfolgung zeigte sich das deutsche Team im Rennen über 20 km am Schießstand verbessert. Hinter Horn belegte noch Johannes Kühn (2) als Zwölfter einen Platz unter den ersten 15 - und wählte bei der Analyse die gleichen Worte wie Horn.
Auch er sei „nicht unzufrieden“, zeigte sich aber unglücklich über seine Schieß-Fehler: „Mein erster Fehler war brutal weit weg. Das ärgert mich sehr, das war schlecht von mir. 90% sind solide. Um ganz vorne zu landen, hätte ich einen Fehler weniger gebraucht.“
„Da muss ich noch ein bisschen mit mir schimpfen“
Nachrücker David Zobel (28, +5:16, 2) und Danilo Riethmüller (21, +4:39, 3) lagen weiter zurück. Zobel hatte sich im letzten Schießen um ein gutes Ergebnis gebracht, bis dahin war er fehlerlos gewesen.
„Dreimal gut geschossen, wegen dem letzten… da muss ich noch ein bisschen mit mir schimpfen, das war nicht gut", zeigte sich Zobel danach selbstkritisch. „Und beim Laufen bin ich nicht auf dem Niveau, auf dem ich sein will.“
Hinter Perrot ging Silber an den Italiener Tommaso Giacomel (1), Bronze an Perrots Landsmann Quentin Fillon Maillet (3).
Bö irritiert mit schwacher Leistung
Rekordweltmeister Johannes Thingnes Bö zeigte derweil erstmals eine schwächere Leistung in Lenzerheide. Mit drei Fehler beim ersten Schießen lag der Goldmedaillengewinner im Sprint und der Verfolgung früh weit zurück, am Ende verpasste der Dominator mit insgesamt fünf Schießfehlern eine vordere Platzierung deutlich.
Am Donnerstag (16.05 Uhr) geht es bei der WM in Lenzerheide mit der Single-Mixed-Staffel weiter. Der Wettbewerb ist aufgrund der kurzen Laufrunden von 1,5 Kilometern extrem schießlastig. Schnelles Schießen und schnelles Nachladen sind für die Chance auf eine Medaille Grundvoraussetzung - die Rennen sind in der Regel extrem eng. Zum Abschluss der Titelkämpfe warten dann am Wochenende die jeweiligen Staffeln und Massenstarts.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)