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Biathlon-WM: Preuß tröstet die tragische Staffel-Heldin

Preuß tröstet tragische Heldin

Die deutsche Damen-Staffel verpasst bei der Biathlon-WM eine Medaille. Das französische Quartett sichert sich souverän Gold.
Franziska Preuß nimmt Sophia Schneider tröstend in den Arm
Franziska Preuß nimmt Sophia Schneider tröstend in den Arm
© Screenshot/ARD
Die deutsche Damen-Staffel verpasst bei der Biathlon-WM eine Medaille. Das französische Quartett sichert sich souverän Gold.

Große Enttäuschung für die deutsche Damen-Staffel bei der Biathlon-WM! Das Quartett um Weltmeisterin Franziska Preuß verpasste die angepeilte Medaille als Fünfte. Erstmals seit 2019 blieb das DSV-Team damit bei einem Großereignis ohne Edelmetall.

Startläuferin Sophia Schneider brachte das deutsche Quartett gleich in eine kaum mehr aufzuholende Lage. Die 27-Jährige leistete sich eine Strafrunde im Stehendanschlag und so lag die Staffel nach der ersten Starterin als 16. schon 1:35 Minuten zurück.

„Ich habe die Waffe nicht richtig ruhig bekommen. Ich habe den Stress von der Strecke beim Schießen nicht wegbekommen. Ich bin sehr enttäuscht. Das ist nicht cool, wenn die Staffel so anfängt. Das tut mir leid für die Mädels“, sagte Schneider, die erstmals als Startläuferin unterwegs war, in der ARD.

Auch wenn Selina Grotian (drei Nachlader), Julia Tannheimer (ein Nachlader) und Franziska Preuß (zwei Nachlader) allesamt ein gutes Rennen lieferten, war die Hypothek zu groß, um noch in die Medaillenränge vorzulaufen.

Biathlon WM: Preuß beweist trotz Niederlage Größe

Gerade Weltmeisterin Preuß überragte und lag nach dem Liegendschießen plötzlich nur noch sechs Sekunden hinter dem Bronze-Rang. Doch nach zwei Nachladern im abschließenden Schießen reichte es dann doch nicht mehr. Besonders ärgerlich: Preuß traf zunächst viermal und schoss erst den letzten Schuss daneben. Anschließend traf sie auch ihren ersten Nachlader nicht.

„Das Stehendschießen ärgert mich doch sehr, aber es wurde schon von Schuss zu Schuss unruhiger. Der letzte Schuss ist mir dann leider rechts unten weggegangen“, sagte Preuß nach dem Rennen in der ARD: „Es war heute hier und da einfach ein Fehler zu viel in der ganzen Mannschaft.“

Trotz der bitteren Niederlage bewies die Verfolgungsweltmeisterin im Anschluss an das Rennen Größe. Direkt nach dem Ziel ging sie zu ihrer unglücklichen Staffelkollegin Schneider und nahm die 27-Jährige tröstend in den Arm.

„Ich habe ihr gesagt, dass so etwas jeder Biathletin mal in ihrer Karriere passiert, dass man auch mal solche Momente erlebt“, erklärte Preuß die Situation nach dem Rennen und nahm ihre Kollegin in Schutz: „Sowas kann immer passieren. That´s the game. Sie muss jetzt daraus lernen und es einfach abhaken. Solche Situationen machen einen stärker."

Frankreich holt souverän Gold

Gold ging an eine extrem starke französische Staffel (0 Strafrunden+4 Nachlader). Die Französinnen setzten sich schon nach dem ersten Schießen deutlich ab und konnten in der Folge von der Konkurrenz nie gefordert werden.

Silber holte sich Norwegen (1+8/+1:06,8 Minuten). Bronze ging an Schweden (1+8/+1:44,5). Das DSV-Team (1+10) lag 1:58,4 Minuten zurück.

Um 15.05 Uhr (im LIVETICKER) folgt die Staffel der Männer über 4x7,5 Kilometer. Philipp Nawrath, Danilo Riethmüller, Johannes Kühn und Philipp Horn wollen die erste deutsche Medaille seit Bronze 2020 in Antholz holen.

Die WM wird am Sonntag mit den Massenstart-Rennen der Frauen über 12,5 Kilometer (ab 13.45 Uhr im LIVETICKER) und Männer über 15 km (ab 16.05 Uhr im LIVETICKER) abgeschlossen.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)