Biathlon-Sensation in Oberhof! Die erst frisch vom zweitklassigen IBU Cup in den Weltcup gekommene Paula Botet hat im Sprint von Oberhof bei extremen Wetterbedingungen den Sieg geholt. Die Französin triumphierte mit makelloser Schießleistung vor der Norwegerin Maren Kirkeeide (1/+31,1) und der Bulgarin Milena Todorova (1/35,0).
Biathlon-Sensation in Oberhof!
Mit diesem Ergebnis hatte wohl keiner gerechnet, den keine der drei Athletinnen war je zuvor auf dem Podium gewesen. Bestes Weltcup-Resultat von Botet war bislang ein 21. Platz gewesen.
„Definitiv“ habe sie mit diesem Erfolgserlebnis nicht gerechnet, freute sich eine sichtlich über sich selbst verblüffte Botet am ZDF-Mikro. Noch im Oktober sei sie mit ihrer Mutter zum Training in Oberhof gewesen „und habe davon geträumt, hier im Januar am Start zu sein - und jetzt gewinne ich das Rennen!“
Auch die Mutter der 24 Jahre alten Botet ist in der Biathlon-Szene eine alte Bekannte: Véronique Claudel war 1992 Staffel-Olympiasiegerin in Albertville.
„Rennen war schlecht“: Rückschlag für Preuß
Für die deutschen Biathletinnen lief es weniger erfreulich. Franziska Preuß musste sich im Rennen über 7,5 km am Rennsteig mit einem ernüchternden 28. Platz begnügen. Auf Botet betrug ihr Rückstand 2:00,2 Minuten.
Bislang war Rang fünf ihr schlechtestes Saisonergebnis gewesen, schon sechs Mal war die Führende im Gesamtweltcup in diesem Winter aufs Podium gelaufen, holte dabei zwei Siege. „Mein Rennen war schlecht“, sagte Preuß im ZDF - und sah sich und die anderen Favoritinnen benachteiligt von der Entscheidung, die Startreihenfolge trotz der extremen Witterung nicht zu verändern.
Immerhin deutete Julia Tannheimer vor 10.000 Fans erneut ihr Potenzial an. Die 19-Jährige landete mit einem Fehler (+56,4 Sekunden) auf einem guten Rang neun und war beste DSV-Athletin.
Selina Grotian (1/+59,0), die zuletzt den Massenstart von Grand Bornand gewonnen hatte, belegte den 10. Platz. Die vor Weihnachten angeschlagene Vanessa Voigt (2/+3:38,2) kam weit abgeschlagen auf Platz 68 ins Ziel.
Tandrevold gibt Biathlon-Comeback in Oberhof
Knapp drei Wochen nach einer Herzoperation war erstmals wieder auch Ingrid Landmark Tandrevold am Start.
Die Norwegerin leistete sich bei ihrem Comeback zwei Schießfehler und kam immerhin auf Rang 15. Kurz vor Weihnachten war der 28-Jährigen nach Herzrhythmusstörungen bei einem minimalinvasiven Eingriff ein dünner Katheter gelegt worden.
„Es war toll, fast unglaublich, wie schnell ich das Gefühl zurückbekommen habe“, freute sich Tandrevold im ZDF über ihre gelungene Rückkehr, die auch dem Experten-Duo Laura Dahlmeier und Denise Herrmann-Wick imponierte.
„Das ist nicht pillepalle, wenn du da zurückkommst und 15. wirst. Tiptop“, staunte Dahlmeier. Auch Herrmann-Wick betonte, dass nicht selbstverständlich sei, „dass du nach so einer Operation das Vertrauen zu deinem Körper zurückgewinnst“.
Freitag folgt in Oberhof der Sprint der Männer
Am Freitag (14.20 Uhr im LIVETICKER) geht es mit dem Sprint der Männer über 10 km weiter.
Am Samstag stehen die Verfolgungen (12.30 Uhr und 14.45 Uhr) an, bevor am Sonntag das Wochenende in Oberhof mit der Single-Mixed- (12.20 Uhr) und Mixed-Staffel (14.30 Uhr) abgeschlossen wird.
Im Anschluss geht es direkt weiter nach Ruhpolding, wo ab dem 15. Januar bereits Teil zwei der deutschen Wochen wartet.