Emotionale Bilder beim Biathlon in Oberhof: Die norwegischen Skijäger Sturla Holm Laegreid, Tarjej Bö und Johannes Thingnes Bö haben in Oberhof einen Dreifachsieg in der Verfolgung bejubelt - und anschließend ein Zeichen für den ukrainischen Kollegen Dmytro Pidrutschnyj gesendet.
Emotionale Geste bei Siegerehrung
Die Skandinavier posierten nach ihrem Sieg auf dem Podest mit einer ukrainischen Flagge und zollten damit explizit auch Ex-Weltmeister Pidrutschnyj Tribut. „Er war dort an vorderster Front des Krieges“, sagte Johannes Thingnes Bö. „Das ist absolut extrem“, ergänzte sein Bruder.
Pidrutschnyi emotional berührt
Pidrutschnyj lief in der Verfolgung auf Platz 6 und zeigte sich berührt von der Geste.
„Mir fehlen die Worte“, sagte der Verfolgungs-Weltmeister von 2019 dem norwegischen Medium NRK. „Es ist so wichtig, dass die Jungs sagen, dass sie mit mir die Fahne hochhalten wollen. Ich möchte ihnen und ganz Norwegen für ihre Unterstützung danken.“
Während des Krieges war der 33-Jährige drei Monate lang beim Militär, um für sein Land im Krieg gegen Russland zu kämpfen. Seine Heimatstadt Ternopil ist - obwohl im Westen des Landes gelegen - von den Kämpfen in besonderem Maße betroffen, sie war zuletzt Zielscheibe intensiver russischer Drohnenangriffe.
„Wir alle wissen, was in der Ukraine vor sich geht, im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine. Deshalb wollen wir unsere Unterstützung für Pidrutschnyj und den Rest der ukrainischen Bevölkerung zeigen“, sagte Sieger Laegreid klar.
Pidrutschnyj genießt innerhalb der Biathlon-Szene viel Solidarität, speziell auch von den Norwegern um Superstar Bö, der sich immer wieder auch persönlich für die Ukraine positioniert und den Ausschluss von Russland und Belarus befürwortet hat. Christian Winkler, Sprecher des Weltverbands IBU, stellte nach dem Rennen auch klar, dass die Geste nicht die Regeln in Bezug auf politische Statements verletzt.