Der Norweger Martin Uldal verpasste zwar am vergangenen Wochenende in Hochfilzen sowohl beim Sprint als auch in der Verfolgung knapp das Podest.
Geheimnis um Wunderschießen gelüftet?
Der erst 23 Jahre alte Biathlet war dennoch das Gesprächsthema beim Weltcup in Österreich. Denn er brauchte für sein letztes Stehendschießen beim Verfolgungsrennen nur 12,9 Sekunden vom Betreten bis zum Verlassen des Schießstandes – und rief damit nicht nur bei Landsmann und Superstar Johannes Thingnes Bö ungläubiges Staunen hervor.
Mittlerweile konnte offenbar das Geheimnis um dieses unglaublich schnelle Schießen zumindest etwas gelüftet werden. Dabei geht es vor allem um die Anfahrt zum Schießstand und die Technik, mit der die Biathleten das Gewehr vom Rücken in die Arme bekommen, um dann auf die Scheiben zu feuern.
Revolutionäre Technik vor dem Schießen
Während der Großteil des Feldes die Waffe erst mit einem langen Griff mit dem rechten Arm über den Kopf vom Rücken nimmt, greifen Uldal und auch sein Landsmann Sturla Holm Laegeid mit links von unten zu ihrem Gewehr und ziehen es schnell nach vorn.
Damit, so heißt es in einer dpa-Meldung, verkürzen die beiden Athleten diese Bewegung deutlich und damit auch die Zeit bis zum ersten Schuss.
Wie sehr man von dieser Bewegung profitieren kann, zeigte der direkte Vergleich zwischen Uldal und Sebastian Samuelsson. Der Schwede kam früher zu besagtem Stehendschießen als Uldal. Der aber war mit seiner Einlage schon fertig, als Samuelsson erst seinen ersten Schuss abfeuerte.
Auch den deutschen Biathleten dürfte der norwegische Kniff nicht entgangen sein. Im Gegensatz zu den Skandinaviern haben die Skijäger des DSV in dieser Saison große Probleme am Schießstand.
Bitterling prangert schlechtes Schießen an
„Wir vergeben beim Schießen zu viel“, sagte Sportdirektor Felix Bitterling. „In dieser extrem engen Weltspitze muss es einfach besser werden, sonst werden wir es extrem schwer haben, da irgendwie vorn ranzukommen.“
Dass die Deutschen den neuen Griff des norwegischen Duos gleich beim nächsten Weltcup in Annecy kopieren, ist allerdings nicht zu erwarten.
Denn die Abläufe werden im Laufe einer Karriere so oft geübt, dass jede Veränderung unheimlich viel Zeit braucht, damit sie im Wettkampf so effizient wie erfolgreich eingesetzt werden kann.
Martin Uldal hatte diese Technik schon im Sommer 2023 einstudiert.