Philipp Nawrath hat beim Biathlon-Weltcup in Hochfilzen ein weiteres ordentliches Ergebnis geschafft. Nach Platz acht im Sprint lief der 31-Jährige in der Verfolgung erneut auf Rang acht, im Kampf ums Podest hatte er nach zwei Schießfehlern auf den 12,5 Kilometern allerdings nie eine echte Chance.
„Hatte keine Wahl“: Ärger nach Krimi
Beim neuerlichen Sieg von Johannes Thingnes Bö war der Bayer damit im fünften Einzelrennen zum vierten Mal bester Deutscher.
Nawrath legte mit einem Fehler im ersten Schießen los, dadurch zog die Spitzengruppe davon. Letztlich fehlte eine Minute aufs Podest. Justus Strelow (2 Strafrunden/+1:38,3 Minuten) erfüllte mit Platz 13 den zweiten Teil der WM-Norm. Die nach schwachem Sprint spät gestarteten Deutschen machten allesamt Ränge gut.
Bö gewinnt packenden Showdown: War das fair?
Im Fokus stand jedoch Johannes Thingnes Bö, der in einem dramatischen Dreikampf auf der Schlussrunde triumphierte. Der Norweger setzte sich trotz zweier Schießfehler gegen Sturla Holm Lägreid und Emilien Jacquelin durch.
Beim letzten Anstieg zog Bö rechts an Jacquelin vorbei, trat dabei jedoch auf dessen rechten Ski und sorgte für den Sturz des Franzosen. Jacquelin stand blitzschnell auf und lieferte sich einen packenden Zielsprint mit Lägreid, in dem er sich immerhin noch Platz zwei sicherte.
Nach dem Rennen erklärte der Norweger die Situation beim ZDF: „Ich denke, Jacquelin hatte heute eine gute Chance zu gewinnen. Er war bereit, vor mich und an die Spitze zu kommen. Er hat nach rechts eingeschlagen und dann hatte ich keine andere Wahl als auf seine Ski zu treten.“
„Seine Technik war nicht so gut, ich hatte mehr Tempo. Es war seine eigene Schuld“, sagte Bö weiter.
Dahlmeier: „So ist der Sport“
Die Situation sorgte für Diskussionen. Während einige Fans das Manöver als unfair kritisierten, nahmen Experten den Norweger in Schutz.
Biathlon-Legende Laura Dahlmeier, die als Expertin beim ZDF tätig ist, kommentierte: „Er konnte gar nicht weiter nach rechts und war eh schon an der Bande. So ist der Sport, passiert.“
Auch Mitkonkurrent Lägreid sprang seinem Landsmann Bö beim NRK zur Seite: „Ich habe gesehen, dass sie sich da drüben ein bisschen treiben ließen und sich ein bisschen gestritten haben.“ Er fand es aber schwierig, einem der beiden wirklich die Schuld für diesen Zwischenfall zu geben.
Biathlon: Horn verpasst Top 20 knapp
Philipp Horn (1/+2:05,2) wurde 21., Simon Kaiser (2/+2:12,7) holte mit Platz 25 sein bislang bestes Ergebnis. Johannes Kühn (2/+3:06,4) lief von Rang 59 auf 34 nach vorne.
Zum Ende des Weltcups steht am Sonntag (14.15 Uhr/ZDF und Eurosport) noch die zweite Staffel des Winters an, in Kontiolahti hatte das deutsche Quartett mit Rang vier samt deutlichem Rückstand enttäuscht.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)