Franziska Preuß fiel erschöpft in den Schnee. Doch schon in diesem Moment hatte die 30-Jährige ein Lächeln im Gesicht.
„Total surreal“: Küken beflügelt Preuß
Mit Platz drei im Massenstart von Kontiolahti vor Vanessa Voigt und der erneut überraschend starken Julia Tannheimer sorgte die deutsche Vorzeige-Biathletin nicht nur für einen gelungenen deutschen Abschluss der Rennen in Finnland - auch der Frust über den vierten Platz im Sprint war da längst verflogen.
„Ich habe mir das Leben selbst schwer gemacht. Es war sehr zäh. Aber es hat sich ausgezahlt. Ich bin jetzt echt glücklich“, sagte Preuß lächelnd in der ARD.
„Das hat mich angesteckt"
Daneben standen Voigt und Tannheimer ebenfalls mit strahlenden Gesichtern nach einer beeindruckenden Vorstellung im Rennen über 12,5 km, das die Schwedin Elvira Öberg gewann.
„Ich habe mich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Das Schießen ist mir leichter gefallen, auch auf der Strecke habe ich mich deutlich besser gefühlt“, sagte Voigt, im Sprint noch abgeschlagen 37.
„Ganz viel Spaß“ hatte vor allem aber die erst 19 Jahre alte Tannheimer nach ihrem ersten Weltcup-Massenstart überhaupt. „Julia hat soviel Euphorie gehabt. Das hat mich angesteckt“, betonte sogar Preuß.
„Total surreal"
Schon im Sprint am Samstag hatte das Toptalent als Sechste überzeugt. Auf die Frage, welche Schulnote sich die Abiturientin geben würde, hatte sie danach geantwortet: „Eins, bis eins minus, viel mehr hätte ich nicht besser machen können.“
Mit Preuß die Flowerzeremonie zu erleben, fühle sich „total surreal an“, so Tannheimer. Preuß hatte sich da noch „total geärgert“, weil zum Podium im Sprint die Winzigkeit von 0,1 Sekunden gefehlt hatte.
Riethmüller schnuppert am Podest
Bei den Männern war Danilo Riethmüller beim Sieg des Franzosen Eric Perrot „echt zufrieden“. Im Massenstart über 15 km hatte der 25-Jährige Rang vier belegt, nachdem er an der steilen „Wand“ kurz vor dem Ziel hatte abreißen lassen müssen.
„Natürlich wäre es umso schöner gewesen, auf das Podest zu kommen. Aber ich habe von vornherein gemerkt, dass mir etwas der Punch fehlt“, sagte Riethmüller nach dem besten Ergebnis seiner Karriere.
Philipp Nawrath, der im Sprint am Freitag als Dritter noch für die erste deutsche Podestplatzierung des Winters gesorgt hatte, musste sich diesmal nach fünf Schießfehlern mit Rang 17 begnügen.
Nächste Station: Hochfilzen
Nach dem Abschluss der Rennen in Kontiolahti geht es bereits am Freitag im österreichischen Hochfilzen weiter. Dort finden bis Sonntag erneut Sprintrennen, die erste Verfolgung des Winters und die Staffeln statt.
Vor Weihnachten ist noch ein Weltcup in Le Grand Bornand geplant, ehe zum Start des neuen Jahres die deutschen Stationen Oberhof (9. bis 12.1.) und Ruhpolding (15. bis 19.1.) auf dem Programm stehen.