Die deutsche Mixed-Staffel um Franziska Preuß hat das erhoffte Podium beim Weltcup-Auftakt in Kontiolahti unter bitteren Umständen verpasst - umso größer war am Ende der Jubel beim Siegerteam.
Wutausbruch nach Biathlon-Wahnsinn
Nach einem spektakulär wendungsreichen Dreikampf setzte sich Norwegen im Kampf um den Sieg nach einer unglaublichen Schlussrunde von Vebjörn Sörum noch knapp vor Frankreich (0+4) durch. Platz drei ging an Schweden (0+7).
Norweger Sörum schnappt Frankreich den Sieg weg
Das Rennen um Platz 1 sah lange nach einem Zweikampf zwischen Norwegen - ohne Superstar Johannes Thingnes Bö und dessen Bruder Tarjei - und Erzrivale Schweden aus.
Die beiden Schlussläufer Sörum und Martin Ponsiluoma (Schweden) patzten jedoch beim Liegendschießen, so dass Emilien Jacquelin als lachender Dritter für Frankreich in Führung ging.
Jacquelin blieb auch nach dem Stehendanschlag vorn, mit 14 Sekunden Vorsprung auf Sörum. Der aber holte nochmal alles aus sich heraus und fing den zweimaligen Verfolgungs-Weltmeister Jacquelin noch auf der Zielgeraden ab - und sorgte für eine Jubel-Eskalation beim norwegischen Team und auch den Kommentatoren aus der Heimat.
Es war ein dickes Ausrufezeichen, was für ein Potenzial in dem 26 Jahre alten Sörum steckt, der erst im Frühjahr 2023 sein Weltcup-Debüt gefeiert hatte.
Jacquelin raunzt Betreuerin an
Umso frustrierter war der düpierte Jacquelin, der direkt nach dem Rennen sichtbar schlecht gelaunt eine Betreuerin anraunzte, die ihn im Zielbereich in Empfang nahm. „Der ist stinksauer, dass er das nicht nach Hause gebracht hat", bemerkte der neue ZDF-Kommentator Volker Grube.
Jacquelin selbst spielte seinen Emotionsausbruch im Gespräch mit französischen Medien herunter: Er sei „ein bisschen frustriert“ gewesen, letztlich könne er aber zufrieden sein. Es sei keine Schande, gegen einen so starken Läufer wie Sörum das Nachsehen zu haben.
Am Sonntag (13.45 Uhr) geht es mit der Staffel der Männer in Kontiolahti weiter. Ab 17.25 Uhr beenden die Frauen mit ihrem Mannschaftsrennen das erste Wochenende der noch jungen Biathlonsaison.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)