Die meisten schwedischen Wintersport-Fans dürften nicht traurig darüber sein, dass Stina Nilsson nach ihrem Biathlon-Intermezzo ins Lager der Langläuferinnen zurückgekehrt ist. Zu sehr hat die 31-Jährige die Nerven der Anhänger mit vielen Fehlschüssen am Schießstand strapaziert. Dies bedeutet aber nicht, dass Nilsson im Lager der Skijäger niemand vermissen wird.
Biathlon-Aus: „Macht, was sie will“
Dies gilt ganz besonders für Emil Nykvist, dem Freund von Stina Nilsson, der selbst Biathlon-Profi ist. „Es ist zum Teil traurig, dass wir nicht am selben Ort sind, mehr kann man dazu nicht sagen“, erklärte der 27-Jährige gegenüber der schwedischen Boulevardzeitung Expressen. Während es beim Biathlon Damen und Herren stehts gemeinsam von Weltcuport zu Weltcuport reisen, sind die Langläufer natürlich ganz woanders unterwegs.
Nykvist sieht Nilsson-Entscheidung positiv: „Sie macht das, was sie will“
Trotz allem sieht Nykvist den Schritt seiner Freundin auch positiv. „Gleichzeitig macht sie, was sie will, und fühlt sich gut dabei, und das gibt mir auch ein gutes Gefühl“, schilderte er. Der 27-Jährige lobt Nilsson dafür, ihren eigenen Kopf zu haben und auf diese Weise die richtigen Entscheidungen für ihre Zukunft treffen kann. „Sie macht wirklich das, was sie will und nicht das, was jemand anderes von ihr will. Und so war es auch schon immer. Sie macht das, worauf sie an diesem Tag Lust hat“, erklärte er.
Damit macht Nykvist auch deutlich, dass Nilssons Rückkehr zum Langlauf nicht etwa eine Folge der zum Teil heftigen Kritik ist, die Nilsson erdulden musste. Die Schwedin erreichte seit ihrem Debüt im Jahr 2020 zwar immerhin einen Podiumsplatz, schaffte es aber insgesamt nur sieben Mal in die Punkteränge. Im Langlauf gehörte Nilsson hingegen jahrelang zur Weltelite und konnte 2018 olympisches Gold im Sprint erringen.
Nykvist gibt Biathlon-Probleme zu: „Wie Bambi auf Glatteis“
Während Nilsson eine Expertin auf den langen Brettern ist, gab Nykvist noch eigene Defizite zu. „Letzte Saison war ich wie Bambi auf Glatteis. Ich bin schlechter gefahren, wenn der Untergrund hart war, und besser, wenn er weich und nachgiebig war“, schilderte er. Im Sommer hat er daher insbesondere an seiner Langlauf-Technik gefeilt, damit er in der neuen Weltcup-Saison endgültig fassen kann. Womöglich hat Nilsson ja noch den ein oder anderen Tipp auf Lager, wenn auch zukünftig häufiger via Facetime.