Spannende Frage, wie das die davon Betroffenen bewerten - schon jetzt gibt es zumindest von einigen der Protagonisten massiven Widerstand: Die besten Biathleten müssen bei den Individualrennen in der kommenden Saison später als bislang üblich starten. Wie der Weltverband IBU vor seinem ordentlichen Kongress in Belgrad mitteilte, werden die besten 15 Athleten der Weltcup-Gesamtwertung künftig in Sprint und Einzel mit einer Startnummer zwischen 46 und 75 loslaufen. Bislang hatten diese Topathleten ihre Startgruppe frei wählen dürfen, meist entschieden sie sich aus Angst vor nachlassender Strecke für eine sehr niedrige Nummer.
Biathlon-Regel: „Rebellion“ droht
Mit der neuen Regelung solle verhindert werden, dass die Rennen wie oftmals in der Vergangenheit schon früh entschieden werden. Stattdessen seien nun „bis zum Schluss spannende Wettkämpfe gewährleistet“, schrieb der Weltverband in seiner Erklärung. Die besten Athleten jedes Landes, die nicht zu den Top 30 im Weltcup gehören, sollen die Rennen eröffnen. Immerhin: Der Beschluss ist kein Schnellschuss, die Entscheidung sei in Abstimmung zwischen dem Technischen Komitee der IBU sowie auch der Athletenkommission sowie mehreren nationalen Verbänden gefallen, hieß es.
Bei einigen Athleten formiert sich bereits Widerstand. „Wir wollen keine Veränderung“, zitierte das Aftonbladet Sebastian Samuelsson. Die schwedische Zeitung schrieb, „die Fahrer werden vom Verband überrollt“ und titelte einen entsprechenden Bericht: „Regeländerungen trotz Rebellion der Fahrer“.
Testlauf beim Weltcup im November und Dezember
Die neue Regelung wird zunächst an den vier Weltcupwochen im November und Dezember getestet. Nach anschließender Auswertung der Ergebnisse soll über eine Fortsetzung entschieden werden. Bei außergewöhnlichen Wettersituationen kann die Wettkampfjury zudem beschließen, dass die 15 besten Athleten der aktuellen Weltcup-Gesamtwertung zu Beginn des Wettkampfs starten, damit ihnen keine Nachteile entstehen.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)