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Biathlon: Zoff um neue Regeln!

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Biathlon: Zoff um neue Regeln!

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Biathlon-Zoff um neue Regeln

Die IBU plant eine Umstrukturierung der Startgruppen bei Biathlon-Wettbewerben, um den Sport spannender zu gestalten. Doch der Vorschlag stößt insbesondere bei den norwegischen Biathleten auf Widerstand.
Die norwegischen Biathlten um Vetle Sjastad Christiansen (r.) halten nichts von den Plänen der IBU
Die norwegischen Biathlten um Vetle Sjastad Christiansen (r.) halten nichts von den Plänen der IBU
© IMAGO/CTK Photo
Die IBU plant eine Umstrukturierung der Startgruppen bei Biathlon-Wettbewerben, um den Sport spannender zu gestalten. Doch der Vorschlag stößt insbesondere bei den norwegischen Biathleten auf Widerstand.

Eine mögliche Regeländerung der Internationalen Biathlon-Union (IBU) sorgt derzeit für erheblichen Unmut unter einigen Athleten.

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Wie der norwegische Rundfunksender NRK berichtet, sieht ein Vorschlag der IBU vor, dass die besten Biathleten künftig ihren Startzeitpunkt in den Einzel- und Sprint-Wettbewerben nicht mehr selbst wählen können.

Stattdessen sollen die Favoriten fest in der dritten von vier Startgruppen eingeteilt werden. Nach dem neuen System wäre die erste Gruppe für Athleten ab Platz 31 im Weltcup vorgesehen, während die Plätze 16 bis 30 in der zweiten Gruppe starten würden.

Bislang wählten die bestplatzierten Athleten aufgrund der besseren Bedingungen meist einen frühen Start. Doch die IBU will die Spannung - insbesondere für die TV-Zuschauer - auch im späteren Verlauf der Rennen hochhalten, weshalb der Verband eine Regeländerung plant.

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Biathlon: IBU-Vorschlag stößt auf Kritik

Dieser Vorstoß trifft jedoch auf erheblichen Widerstand, speziell unter den Top-Athleten. Laut NRK äußerte der norwegische Biathlet Vetle Sjastad Christiansen in einem Meeting mit der norwegischen Mannschaft sowie IBU-Generalsekretär Max Cobb und IBU-Sportdirektor Daniel Böhm starke Bedenken gegenüber dem geplanten System.

„Wir waren uns ein wenig unsicher, ob ein Zuschauer, der Biathlon einschaltet und von Anfang an nichts vom Besten sieht, sich die Mühe machen würde, bis zum Start Nummer 60, 70, 80 zuzuschauen, bevor der Führende des Weltcups startet“, erklärte Christiansen. Das angeführte Argument der Spannungssteigerung von der IBU sei demnach ein „ziemlich schlechtes“.

Besonders besorgt zeigt sich der 32-Jährige mit Blick auf die Zukunft. „In erster Linie ist es problematisch, weil es Jahr für Jahr immer weniger Schnee gibt. Es wird immer schwieriger, gleiche Bedingungen zu schaffen“, betonte Christiansen.

„Sollte der Spitzensport so organisiert werden, dass die besten Athleten nicht die besten Bedingungen oder die besten Möglichkeiten erhalten?“, stellte Christiansen als rhetorische Frage in den Raum. Es bestehe allgemein die Befürchtung, dass es durch das neue Startsystem schwieriger werden könnte, die Top Ten zu erreichen, ergänzte der Biathlet.

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Athleten starten Petition gegen Regeländerung

Laut Christiansen sind die Norweger zudem nicht allein mit ihrer kritischen Ansicht. Es sei Unterstützung aus Frankreich, Deutschland sowie Schweden gekommen und das Athletenkomitee habe eine Petition gestartet. Unter den Unterstützern soll sich auch der schwedische Star-Biathlet Sebastian Samuelsson befinden.

Indes zeigt Christiansen grundsätzlich Verständnis für das Ansinnen der IBU, attraktiver für TV-Zuschauer sein zu wollen. Er schlägt aber andere Wege vor, um dieses Ziel zu erreichen: So könnte seiner Ansicht nach etwa das Schießen stärker gewichtet werden - ein Bereich, in dem die Norweger traditionell nicht so dominant seien wie in anderen Bereichen.

Wie die IBU gegenüber NRK erklärte, befinde sich der Weltverband derzeit in intensiven Gesprächen mit allen beteiligten Parteien, einschließlich der Athletenkommission, um die Umsetzung des neuen Startgruppensystems zu klären. „Es wird wahrscheinlich eine Änderung geben. Wir müssen nur hoffen, dass sich die Änderung im Rahmen dessen bewegt, was akzeptabel und fair ist“, erklärte Norwegens Sportdirektor Per Arne Botnan.