„Ich werde ihm nicht gratulieren“, stellte der schwedische Biathlet Sebastian Samuelsson klar, nachdem der Lette Andrejs Rastorgujevs am letzten Tag der Biathlon-WM in Nove Mesto die Silbermedaille gewonnen hatte. Der Grund: Rastorgujevs war vor rund drei Jahren wegen eines Verstoßes gegen die Anti-Doping-Bestimmungen für 18 Monate gesperrt worden.
Stars kritisieren Medaillengewinner
Samuelsson sagte über die Sperre: „Ich gehöre zu denjenigen, die der Meinung sind, dass es härtere Dopingstrafen geben sollte, aber jetzt sind die Regeln so, wie sie sind, und hoffentlich ist er sauber oder ich kann davon ausgehen.“ Rastorgujevs zeigte sich jedoch unbeeindruckt von der Kritik seitens des Schweden: „Das ist sein Problem, nicht meins.“
Bö: „Er hat Regeln gebrochen“
Nur der Norweger Johannes Thingnes Bö landete vor Rastorgujevs beim letzten Rennen und gewann die Goldmedaille. Auch er äußerte sich im Nachhinein über die Dopingsperre des Letten.
„Es ist immer komisch, mit jemandem auf dem Podium zu stehen, der wegen Dopings oder fehlender Aufenthaltsgenehmigung erwischt wurde. Er hat Regeln gebrochen, die nicht gebrochen werden sollten, was natürlich traurig ist. Aber für sich genommen, wenn man den heutigen Tag betrachtet, ist er ein gutes Rennen gelaufen“, erklärte der 30-Jährige.
Zuvor war Rastorgujevs im Weltcup erst zweimal auf dem Podium gestanden und hatte bei Weltmeisterschaften noch nie eine Medaille gewonnen. Der 35-Jährige betonte: „Nach der Suspendierung bin ich von nichts mehr betroffen. Die Leute können reden so viel sie wollen, das Wichtigste für mich ist, dass ich hier mit einer Silbermedaille stehe, meiner ersten WM-Medaille überhaupt. Das ist ein fantastisches Gefühl.“