Eigentlich hat Tuuli Tomingas einen großartigen Wettkampf gezeigt. Beim Sieg von Lisa Vittozzi im WM-Einzel wurde die Estin hervorragende Elfte und untermauerte damit ihre starke Saison.
WM-Disqualifikation sorgt für Zoff
Doch bereits beim Zieleinlauf war ihr Name mit einem Sternchen versehen, da ein möglicher Regelverstoß vorlag. Wenige Stunden nach dem Rennende gab es für sie dann die Schreckensnachricht: Disqualifikation.
Die Biathletin verstieß gegen die Regel 11.3.4.u. laut offizieller Auskunft der IBU. Diese besagt, dass für „das Entfernen eines oder beider Skier während des Schießens oder das Platzieren von Gegenständen jeglicher Art unter den Skiern während des Schießens“ eine Disqualifikation ausgesprochen werden muss.
Die Regelhüter des Weltverbands hatten festgestellt, dass Tomingas auf einer Stockschlaufe gestanden habe - und daraus die entsprechenden Konsequenzen gezogen.
„Schande!“ Kritik an der Disqualifikation von Biathletin
Diese Entscheidung sorgt jedoch für Wirbel. „Ziemlich unverständlich“, polterte Tom Lahaye-Goffart auf X. Der Ex-Biathlet, der derzeit der Pressesprecher des belgischen Verbandes ist, zieht dabei den Vergleich zu Endre Strömsheim.
Der Norweger hatte im Dezember in Lenzerheide seine Skier abgeschnallt, um in den Bereich vor den Schießstand zu gehen, da sein Magazin dorthin gefallen war. Eine Strafe hatte er dafür allerdings nicht bekommen.
Danach schimpften viele in der Biathlon-Szene über einen vermeintlichen Norwegen-Bonus.
Wenig Verständnis für die Disqualifikation hatte auch Indrek Tobreluts. „Ich habe noch nie gehört, dass jemand deswegen disqualifiziert wurde“, schilderte der Nationaltrainer der estnischen Tageszeitung Ohtuleht.
Für den Biathlon-Podcast „Penalty Loop“ ist es ebenfalls eine „Schande“, da Tomingas und die Esten einen sehr guten Tag erwischt hatten. Schließlich schlug sich auch Regina Ermits als 13. mehr als achtbar.