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Biathlon-WM: "Das ist dumm für den Sport, da sind sich wohl alle einig"

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Biathlon-WM: "Das ist dumm für den Sport, da sind sich wohl alle einig"

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„Das ist dumm für den Sport“

Die norwegischen Männer um Superstar Johannes Thingnes Bo dominieren die Biathlon-WM nach Belieben. Die Konkurrenz zeigt sich gereizt - speziell die aus dem Nachbarland.
Die norwegischen Männer mit Sturla Holm Lägreid, Johannes Thingnes Boe und Vetle Christiansen (v.l.) dominieren die Biathlon-WM
Die norwegischen Männer mit Sturla Holm Lägreid, Johannes Thingnes Boe und Vetle Christiansen (v.l.) dominieren die Biathlon-WM
© IMAGO/MAXPPP
Die norwegischen Männer um Superstar Johannes Thingnes Bo dominieren die Biathlon-WM nach Belieben. Die Konkurrenz zeigt sich gereizt - speziell die aus dem Nachbarland.

Dass die Norweger bei der Biathlon-WM immer ganz oben mitmischen dürften, war vielen bereits im Vorfeld klar. Wie groß die Dominanz sein würde, überrascht aber.

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Das norwegische Aufgebot hat schließlich einen furiosen Start in die Titelkämpfe in Nove Mesto erwischt. Bei den Einzelrennen räumten sie bislang alle Medaillen bei den Männern ab.

Diese Erfolge nervt aber offenbar auch einige - vor allem auf Seiten des Nachbarlands und ewigen Wintersport-Erzrivalen Schweden.

Biathlon-WM: Schweden wollen wegen Norwegen sogar die Regeln ändern

So sagte Sebastian Samuelsson dem norwegischen Sender NRK, dass es sich „wie eine Strafe“ anfühle, die norwegische Nationalhymne immer und immer wieder zu hören.

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Eine ähnliche Meinung hat auch sein Trainer. „Nervig ist vielleicht nicht das richtige Wort, aber man hat es ein bisschen satt“, findet Johannes Lukas und ergänzt, „das ist dumm für den Sport, da sind sich wohl alle einig.“

Lukas sprach sich sogar offen für eine Regeländerung aus, die Startplätze künftig einzuschränken: „Eine Grundquote von vier und vielleicht ein fünfter für den Weltmeister wäre besser“, verdeutlichte der 30-Jährige.

Hintergrund: Während pro Rennen nur vier Athleten aus jeder Nation startberechtigt sind, profitiert Norwegen bei dieser WM von gleich zwei Ausnahmen. Neben Johannes Thignes Bö, der als Titelverteidiger startberechtigt ist, erhielt das norwegische Team einen sechsten Startplatz. Der Grund dafür ist, dass fünf Athleten unter den Top 15 des Gesamtweltcups platziert sind.

Durch die erhöhte Anzahl an Startplätzen würde die Dominanz der Norwegen nur weiter zu nehmen, argumentierte Lukas: „Sie sind die beste Nationalmannschaft und haben die beste Breite im Kader.“ Letztendlich müsse jedoch die IBU entscheiden, ergänzte der Trainer: „Ich lege die Regeln nicht fest.“

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„Nicht unsere Schuld, dass wir gut sind“

Endre Strömsheim zeigt sich von den Beschwerden seiner Konkurrenten unbeeindruckt - zuvor seien schließlich auch Russland und Deutschland auch einmal dominant gewesen. Außerdem „ist es nicht unsere Schuld, dass wir gut sind. Das ist unsere Aufgabe.“

Bereits bei der vergangenen WM gewann Norwegen drei von vier Einzel-Wettbewerben und sicherte sich acht von zwölf möglichen Medaillen. Der Start in die diesjährige Meisterschaft war sogar noch besser, doch Lukas glaubt daran, dass die Norweger zu knacken sind.

„Ich glaube nicht, dass sie in Zukunft alle Medaillen gewinnen werden. Es ist möglich, sie zu besiegen“, sagte er. Seine Schützlinge seien „auf einem Aufwärtstrend“.

Der deutsche Biathlet Johannes Kühn äußerte sich ebenfalls dazu, dass auf dem Treppchen bislang nur die blau-weiß-rote Flagge zu sehen gewesen ist. Für ihn sei es „zur Routine geworden“, fünf oder sechs Norweger an der Spitze zu sehen.

Aber er mache sich keine Sorgen darüber, dass der Biathlonsport nicht lebendig und gesund sei. „Ich finde es nicht dumm für den Sport. Beim Biathlon geht es um Freude und Spannung, und es sei nicht so wichtig, ob Norweger oder andere gewinnen“, glaubt der Deutsche.