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Biathlon: Gold-Betrug an Lesser, Peiffer und Co.? Eine Farce, die kein Ende nimmt

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Biathlon: Gold-Betrug an Lesser, Peiffer und Co.? Eine Farce, die kein Ende nimmt

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Lesser und Co. um Gold betrogen?

Heute vor zehn Jahren holte die deutsche Biathlon-Staffel Olympia-Silber, das wegen eines Doping-Skandals wohl eigentlich zu Gold werden müsste. Die endgültige Aufarbeitung zieht sich mittlerweile allerdings seit Jahren hin.
Die deutschen Biathlon-Männer liefern beim Staffel-Rennen in Östersund eine überzeugende Leistung. Trotz zweier kurzfristiger Ausfälle läuft das Quartett auf das Podest.
Heute vor zehn Jahren holte die deutsche Biathlon-Staffel Olympia-Silber, das wegen eines Doping-Skandals wohl eigentlich zu Gold werden müsste. Die endgültige Aufarbeitung zieht sich mittlerweile allerdings seit Jahren hin.

Zehn Jahre ist es mittlerweile her, dass die deutschen Biathlon-Männer Olympia-Silber gewannen, das wohl eigentlich Olympia-Gold hätte sein müssen - doch bis heute warten Erik Lesser, Arnd Peiffer und Co. auf Klarheit.

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Am 22. Februar 2014, dem letzten Tag der Winterspiele in Sotschi, wurden Lesser, Peiffer, Simon Schempp und Daniel Böhm Zweite hinter der Staffel aus Russland. Auf das damalige Siegerteam fiel dann allerdings ein Doping-Schatten. Und obwohl der Aufklärungsprozess seit vielen Jahren läuft und eigentlich weit gediehen ist: Ein Ende ist auch nach zehn Jahren, in denen mittlerweile alle Beteiligten vom Sport zurückgetreten sind, nicht in Sicht.

Russischer Gold-Biathlet soll gedopt haben

Ende 2018 war ans Licht gekommen, dass das russische Staffel-Mitglied Jewgeni Ustjugow bei der Aufarbeitung der russischen Staatsdoping-Affäre in den Fokus des Weltverbands IBU und der Anti-Dopingagentur WADA geraten war.

Die IBU hatte auf Grundlage der Daten aus dem Moskauer Labor-Informations- und Management-System (LIMS) Verfahren gegen Ustjugow und drei weitere russische Biathleten eingeleitet. Es ging um großflächige Manipulation an Doping-Daten, die im Moskauer Kontrolllabor vorgenommen worden sein sollen - und in Ustjugows Fall um Verschleierung der Einnahme des anabolen Steroids Oxandrolon.

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Ustjugow wurden 2020 alle Ergebnisse zwischen dem 27. August 2013 und dem Ende der Saison 2013/14 aberkannt, auch der Goldlauf von Sotschi wurde annulliert. Wegen Unregelmäßigkeiten in seinem biologischem Pass zwischen Januar 2010 und Februar 2014 wurde später noch ein weiteres Verfahren eröffnet.

Letzte Anhörung vor eineinhalb Jahren - seitdem nichts

Obwohl der internationale Sportgerichtshof CAS das Urteil gegen Ustjugow im Herbst 2020 bestätigte, sind die Medaillen bis heute nicht neu vergeben worden: Die IBU teilte der ARD vor einigen Wochen mit, dass noch immer ein russisches Einspruchsverfahren gegen die CAS-Entscheidung laufe, man warte seit der letzten Anhörung auf eine Entscheidung - einer Anhörung, die vor eineinhalb Jahren (!) stattgefunden hätte.

Das IOC wiederum erklärte, dass ihm beim Thema Medaillen-Neuvergabe die Hände gebunden seien, so lange das CAS-Urteil noch nicht rechtskräftig sei.

Selbst wenn die Hängepartie irgendwann mal zu einem Ende kommen sollte: Mehrere Vertreter des damaligen DSV-Teams - seinerzeit selbst erschüttert durch den Dopingfall Evi Sachenbacher-Stehle - haben schon deutlich gemacht, dass sich die Freude über ein nachträgliches Gold fernab der Wettkampf-Atmosphäre in Grenzen halten würde.

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Erik Lesser - der in Sotschi mit Platz 2 im Einzel seinen großen Durchbruch gefeiert hatte - ist nach eigenem Bekunden inzwischen fast egal, ob sein zweites Silber nachträglich noch zu Gold wird: „Mir geht‘s einfach um die Entscheidung. Ich will den Fall nur irgendwann mal gerne abgeschlossen haben.“