Spannende Aussage von Benedikt Doll vor dem Start der Biathlon-WM in Nove Mesto. Im Eurosport-Interview hat der Star-Skijäger erklärt, das ausgesprochene Fluorverbot sei der Grund für das schnelle und gute Material der deutschen Wintersportler.
Fluor-Verbot? Doll mit These
„Mit dem fluorfreien Wachs musste jeder bei null anfangen“, sagte Doll. „Wir Deutschen haben mit der Forschungsabteilung über den Sommer gut vorgearbeitet. Sie haben versucht, systematisch an die Thematik heranzugehen.“
Mit nur wenigen Ausnahmen durften sich die deutschen Biathleten im laufenden Winter über gutes Material freuen. Das war in den Vorjahren nicht immer so. (alle Biathlon-Rennen im LIVETICKER)
„Die Norweger waren in den letzten Jahren allein durch das Ski-Material oft im Vorteil. Wir sind in diesem Jahr sehr gut dabei und deswegen mit den Norwegern im Nationen Cup auf Platz eins und zwei“, so Doll weiter.
Doll: Deutschland dank Fluorverbot stark
Noch vor Beginn des Weltcup-Winters hatte das Fluorverbot für ordentlich Zündstoff gesorgt. Im Sommer hatte die Internationale Biathlon-Union (IBU) mit den Ski-Technikern der einzelnen Verbände an einem Testverfahren gearbeitet.
„Die IBU hat da ein sehr gutes Konzept gefunden. Sie hat das Verbot ein paar Jahre nach hinten verschoben, als sie gemerkt haben, dass es noch nicht funktioniert. Dieses Jahr gab es sehr wenige Tests im orangenen Bereich“, meinte Doll.
Und fügte an: „Unser Serviceteam hat den Wachs-Truck eine Woche lang ausgebaut und gereinigt. Jeder hat versucht, das Risiko zu minimieren.“
Ein Aufwand, der sich gelohnt hat: Bis zum WM-Beginn durfte sich die deutschen Biathleten über fünf Weltcupsiege und insgesamt 19 Podiumsplätze freuen.
Vorbereitung für Techniker enorm wichtig
„Manchmal ist auch das nötige Quäntchen Glück bei der Wahl des richtigen Wachs nötig. Ich habe bei unserem Serviceteam herausgehört, dass es verschiedene Varianten gibt, die nur in schmaleren Bereichen schnell sind. Mit einem Fluorwachs konnte man früher einen größeren Bereich abdecken“, sagte Doll.
Inzwischen seien rund 90 Prozent akribische Vorbereitung und rund zehn Prozent gutes Händchen gefragt.
Fluorwachse, die Skier schneller machen, war vor der Saison verboten worden, weil sie umweltschädlich und krebserregend sind. Sie können in der Umwelt nicht abgebaut werden.