Das deutsche Biathlon erlebt seinen ersten Rückschlag des noch jungen Saison-Winters. Nach den teils herausragenden Leistungen des Weltcup-Teams hat sich die Mannschaft im zweitklassigen IBU-Cup am Donnerstag im Südtiroler Martell mit dem neu eingeführten Verbot eines fluorhaltigen Wachs‘ herumschlagen müssen.
Aufregung um deutsche Biathleten
So überschritten sowohl die Skier von David Zobel, der bereits einige Weltcup-Erfahrung aufweisen kann und erst jüngst aus dem Nationalmannschafts-Kader rutschte, als auch die von Simon Kaiser bei einer Kontrolle vor dem Einzelrennen über 15 Kilometer einen festgelegten Fluor-Messwert.
Zobel: „Haben 30-Sekunden-Strafe bekommen, weil...“
Es waren die ersten Positiv-Tests überhaupt. Sowohl im Welt- als auch im IBU-Cup wurden die Grenzwerte der wegen umwelt- und gesundheitsschädlichen Inhalten verbotenen Präparationssubstanz bisher noch nicht überschritten.
Regulär würde der Verstoß eine Disqualifikation nach sich ziehen. Einzig eine Option pro Saison hat jeder Biathlet, um sich vom eigenen Service-Team einen neuen Ski präparieren zu lassen und mit diesem an den Start zu gehen - was Zobel und Kaiser taten.
„Es wurde ein zweiter Ski für uns vorbereitet, der dann in Ordnung war. Wir haben beide unseren Start nicht geschafft und mussten mit Verspätung starten“, schilderte Zobel am Abend den Sachverhalt in einer Instagram-Story: „Zusätzlich haben wir eine 30-Sekunden-Strafe bekommen, weil wir zu spät gestartet sind.“
DSV-Biathleten droht Sperre
Zwar eilte Zobel noch als Siebter ins Ziel – Kaiser wurde 77. – aber das Thema des Tages war ein anderes. „Wir können uns den positiven Test nicht erklären und sind schon auf der Suche, wie das passieren konnte“, schrieb Zobel weiter.
Das Kuriose: Alle anderen DSV-Ski, auch die der Teamkolleginnen, seien nach seinen Ausführungen „genau gleich“ präpariert worden und bestanden den Test ohne Beanstandungen. Ein weiterer Verstoß hätte deftige Auswirkungen: Zobel und Kaiser müssten eine Rennsperre hinnehmen.