Glück im Unglück für Endre Strömsheim! Der norwegische Biathlet feierte in der Verfolgung in Lenzerheide einen bemerkenswerten zweiten Platz - und das, obwohl sein letztes Stehendschießen zuvor ziemlich unglücklich verlaufen war.
Norweger jubelt trotz Regelbruch
Nach der Ankunft am Schießstand zum finalen Stehendanschlag hatte der 26-Jährige sein Magazin verloren. Dieses landete aber nicht auf der Matte, sondern fiel in den Bereich, wo sonst nur die Patronen landen.
Strömsheim sah sich gezwungen, seine Skier abzuschnellen und bückte sich die Kante herunter, um sein Magazin einzusammeln.
Nachdem er seine Skier wieder angelegt hatte, begann er mit erheblicher Verzögerung die Schießeinlage. Seine Landsleute Johannes Thingnes Bö und Sturla Holm Laegreid, mit denen Strömsheim fast zeitgleich den Schießstand erreicht hatte, waren zu diesem Zeitpunkt schon über alle Berge.
Biathlon: Chaos beim Stehendschießen
„Das war die stressigste Situation bei einem letzten Stehendschießen aller Zeiten“, schilderte der Unglücksrabe den Zwischenfall beim norwegischen Sender NRK. Trotz des Vorfalls gelang es ihm noch, Laegreid auf der letzten Runde zu überholen.
Strömsheim war sich aber nicht bewusst, dass er mit seinem Verhalten am Schießstand gegen die Regeln der IBU verstoßen hatte. „Ich habe gehört, dass man nicht ohne Skier an den Füßen schießen darf, aber ich dachte nicht, dass das, was ich heute gemacht habe, auch verboten ist“, erklärte er in Bezug auf die Regelung.
Der Norweger habe sogar kurz darüber nachgedacht, die Hand zu heben, um ein neues Magazin zu erhalten. „Aber dann dachte ich mir, dass ich warten muss und es vielleicht eine Zeitstrafe gibt. Dann dachte ich, ich mach‘s einfach selbst“, verriet er und schob hinter: „Jetzt weiß ich, dass ich es beim nächsten Mal anders machen werde.“
Letztendlich hatte Strömsheims Aktion keine negativen Auswirkungen. Die Jury kam zu dem Schluss, dass der Skijäger mit seinem Vorgehen weder sich noch andere gefährdet hatte.
Zusätzlich verzichteten die anderen Nationen auf eine Beschwerde, weshalb der Norweger den zweiten Platz feiern konnte.