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Biathlon: Wie aufrichtig war diese Geste? "Die privaten Dinge haben auf der Strecke keinen Platz"

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Biathlon: Wie aufrichtig war diese Geste? "Die privaten Dinge haben auf der Strecke keinen Platz"

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Versöhnung? Biathletinnen reagieren

Ausgerechnet Justine Braisaz-Bouchet und Julia Simon feiern in Lenzerheide einen Doppelsieg. Die beiden schieben ihren persönlichen Konflikt erfolgreich beiseite.
Justine Braisaz-Bouchet hat die Verfolgung vor Julia Simon gewonnen
Justine Braisaz-Bouchet hat die Verfolgung vor Julia Simon gewonnen
© ZDF / IBU
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Ausgerechnet Justine Braisaz-Bouchet und Julia Simon feiern in Lenzerheide einen Doppelsieg. Die beiden schieben ihren persönlichen Konflikt erfolgreich beiseite.

Es war das heikelste Finish, dass es in dieser Biathlon-Saison hätte geben können - doch statt unschönen Szenen gab es eine Geste, die keine Selbstverständlichkeit war.

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Justine Braisaz-Bouchet gewann am Samstag das Verfolgungsrennen in der Lenzerheide und ließ sich auch von drei Strafrunden nicht aus der Spur bringen. Ihre Landsfrau, Gesamtweltcup-Siegerin und Verfolgungs-Weltmeisterin Julia Simon (2 Strafrunden/+25,2 Minuten) machte den französischen Doppelsieg perfekt.

Im Ziel tauschten Braisaz-Bouchet - die am Sonntag im Massenstart ihren dritten Sieg in Lenzerheide hinterherschob - und Simon im Blickfeld der auf sie gerichteten TV-Kameras einen Faustgruß aus, gratulierten sich gegenseitig - keine selbstverständliche Aktion. Wegen der Kreditkarten-Affäre herrscht zwischen den beiden Teamkolleginnen eigentlich Eiszeit.

Braisaz-Bouchet und Simon schieben persönlichen Konflikt beiseite

Zur Erinnerung: Braisaz-Bouchet wirft Simon vor, im vergangenen Sommer mit ihrer Kreditkarte eingekauft zu haben. Die ungeklärte Affäre ist Gegenstand einer staatlichen Ermittlung, Simon behauptet, selbst Opfer zu sein und hat Anzeige gegen unbekannt erstattet. Der bizarre Skandal, der in diesem Jahr öffentlich wurde, belastet die Atmosphäre im französischen Team - allerdings haben die Verantwortlichen an beiden festgehalten.

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„Hat es den Anschein, als ob wir hier ein Problem hätten?“, kommentierte Simon die Aufsehen erregende Geste bei einem Medientermin nach dem Rennen: „Aus sportlicher Sicht haben wir hier jetzt die Ausrufezeichen gesetzt, falls jemand Zweifel gehabt haben sollte. Wir sind hier, um Biathletinnen zu sein, wir sind Profis. Ich hoffe, dass wir alle das weiter sein werden, nach oben streben und das Beste aus uns herausholen werden, in den Einzelrennen und in den Staffeln.“

Auch Braisaz-Bouchet buchstabierte ihre Haltung aus: „Ich denke, dass ich schon immer sehr fair war und die sportlichen Leistungen und Qualitäten aller Athleten anerkennen kann. Julia hat tolle Qualitäten und ich habe keinerlei Problem das anzuerkennen.“

Braisaz-Bouchet macht kein Geheimnis daraus, dass die persönliche Beziehung zu Simon unverändert belastet ist, dass sie dies aber im Sinne der Mannschaft beiseite schiebe: „Ich denke hier auch an das Team und wie wichtig es ist, solche guten Teamergebnisse zu erzielen. Die privaten Dinge, die uns Probleme bereiten, haben auf der Strecke keinen Platz. Das war heute so, vor drei Wochen und den gesamten Dezember über. Heute ist uns ein Doppelsieg gelungen, der für das Team sehr wichtig ist. Ich hoffe, er gibt der ganzen Mannschaft Auftrieb.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)