Auftakt fehlgeschlagen! Beim Weltcup-Auftakt der Biathletinnen im schwedischen Östersund landete Julia Simon im Einzel nur auf Platz 31. Ihre Bilanz: Vier Fehlschüsse bei 20 Versuchen. Über der 27-Jährigen schweben nach wie vor schwere Vorwürfe.
Skandal-Biathletin offenbart Gefühlswelt
„Ich bin mental abgestumpft. Ihr wisst sehr gut, worauf ich diesen Mangel an geistiger Frische zurückführe ... “, erklärte die Biathletin bei L‘Equipe und offenbarte: „Es war ein komplizierter Sommer, es baut sich viel Druck auf. Es stimmt, dass es komisch klingt, wenn ich sage, dass ich mental abgestumpft bin, wenn es der erste Einzelwettkampf ist, aber es ist die Wahrheit.“
Gegen die Gesamtweltcup-Siegerin aus Frankreich waren schwerwiegende Vorwürfe des Kreditkartenbetrugs aufgekommen: Simon soll ihre eigene Teamkollegin Justine Braisaz-Bouchet sowie ein weiteres Mannschaftsmitglied bestohlen haben.
„Kann ich durchhalten oder kollabiere ich?“
Simon weist die Vorwürfe zurück - und ist seit Oktober wieder Teil des französischen Damen-Teams. Am Mittwoch treten die beiden sogar zusammen in der Damen-Staffel beim Weltcup in Östersund an.
„In diesem Jahr könnte es komplizierter werden. Ich werde es akzeptieren müssen, es auch ein bisschen anpassen müssen. Ich werde noch ein paar Dinge über mich selbst lernen, denke ich. So kann ich sehen, ob ich die Messlatte höher legen kann, wenn es kompliziert ist. Kann ich durchhalten oder kollabiere ich?“, gab Simon nun Einblicke in ihre Gefühlswelt.
Nicht nur für Simon ist die Situation belastend, die gesamte französische Mannschaft wird vor eine große Probe gestellt. „Wir wissen sehr wohl, dass wir uns in einer noch nie dagewesenen Situation befinden“, erklärte Cyril Burdet, der Chef des Frauenteams, bei L‘Equipe.
Allerdings ist das Thema laut Burdet nicht Teil der Tagesordnung: „Intern reden wir nicht jeden Tag darüber, wir konzentrieren uns darauf, was wir tun müssen, um gut auf Skiern zu sein, wir werden in dieser Dynamik bleiben. Julia ist Teil des Kollektivs. Wir werden Lösungen finden, damit jeder sein Bestes gibt. Darum geht es.“
Im Rahmen des Weltcup-Auftakts ereignete sich zudem eine kuriose Panne. Als Gesamtsiegerin des vergangenen Jahres hätte Simon normalerweise ein gelbes Trikot zugewiesen werden müssen. Dieses erhielt in Östersund allerdings zunächst die Italienerin Lisa Vitozzi - ein Fehler, der sich kurz darauf aufklärte.
„Sie hatten die Farben vertauscht und die Zahlen falsch verstanden. Das hat es noch nie gegeben“, sagte Stephane Bouthiaux, Direktor der französischen Teams, bei L‘Equipe.