Die Ernüchterung bei vielen Nationen ist schon nach den Vorbereitungsrennen der Biathlon-Saison riesig. Nur die Norweger jubelten um die Wette.
„Penisverlängerung“ besorgt Biathleten
An den Startern der Skandinavier gab es kein Vorbeikommen. Das lag vor allem an überragenden Laufleistungen. Während die Konkurrenz teilweise große Probleme hatte, flogen die Norweger fast schon.
Der Grund: Sie haben offenbar als einziges Land die optimale Wachsformel raus. Denn in diesem Winter gibt es eine entscheidende Neuerung.
Es darf kein Fluor mehr verwendet werden. „Das fluorhaltige Wachs sorgt dafür, dass die Unterschiede bei den Skiern ausgeglichen werden“, erklärte Norwegens Ingrid Landmark Tandrevold.
Da dies nun verboten wurde, drohen große Unterschiede. Das wurde bereits deutlich. Selbst eigentlich stärkere Läufer wurden problemlos stehen gelassen. Ohnehin gehörten die Starter schon zu den besten Läufern, doch nun erreichte die Dominanz neue Sphären.
Norwegen düpiert Konkurrenz durch Wachs-Vorteil
Italiens Lisa Vittozzi wurde im Massenstart der Frauen von den Norwegerinnen fast schon blamiert. „Wir haben uns nachher bei ihr entschuldigt“, berichtete Karoline Knotten bei NRK. Den Norwegern spielt die neue Regel absolut in die Karten.
Das norwegische Team hat sich für eine Summe von 700.000 Euro einen neuen und innovativen Super-Wachstruck angeschafft. Dieser reist zu allen Wettkampforten mit. Kein anderes Land hat also so gute Möglichkeiten.
Superstar Johannes Thingnes Bö sprach sogar von einer „Penisverlängerung“.
Norwegen-Stars ist Vorteil unangenehm
Teamkollegin Landmark Tandrevold gab zu: „Es ist nicht unbedingt so, dass wir Norweger besser als andere sind, aber das Material hat viel zu sagen. Es ist unglaublich schwer, mit fluorfreiem Wachs zu laufen und dabei so schnell zu sein als die, die bessere Skier haben. Das ist einfach unfair.“
Teilweise wollte bei den Athleten deshalb gar kein richtiger Jubel aufkommen.
„Das ist fast so, als ob die Freude dadurch getrübt wird. Es ist beinahe peinlich, wenn du einen Konkurrenten nach dem nächsten überholst. Fast will man sich dafür entschuldigen“, erkannte auch Johannes Dale.
Auch der deutsche Starter Roman Rees schlug Alarm: „Das macht es fast schon langweilig und deprimierend.“