Stina Nilsson gehörte im Langlauf zu den absoluten Superstars und konnte sogar eine Goldmedaille bei den Olympischen Winterspielen 2018 gewinnen. Doch diese Erfolge konnte seit ihrem Wechsel zum Biathlon in der Saison 2020/21 noch nicht zeigen.
„Bald wird es Zeit, sie zu ersetzen“
Beim Weltcup-Auftakt der Biathletinnen in Östersund beendete Nilsson das erste Einzelrennen nur auf Rang 84. Im 15-Kilometer-Rennen leistete sie sich sieben Fehlschüsse - eine zu große Hypothek, um auf der Loipe Schadensbegrenzung zu betreiben.
„Ich hatte zu viel Spannung vor dem ersten Schießen und habe dort mit zwei Fehler angefangen. Das ist nicht der Start, den man auf Distanz haben will“, schilderte sie im Anschluss dem Sportbladet.
Biathlon-Expertin fordert Rausschmiss von Nilsson
Es war wieder eine enttäuschende Leistung, die eigentlich der Vergangenheit angehören sollte. Schon im vergangenen Winter wurde sie wegen schlechter Leistung aus dem Weltcup-Kader gestrichen und musste im zweitklassigen IBU-Cup antreten.
„Irgendetwas Großes hat in meiner Laufform letztes Jahr gefehlt. Erst nach der Weihnachtspause wurde es besser und besser“, sagte sie im Sommer dem italienischen Wintersport-Portal Fondo Italia.
Doch nach diesem schwachen Auftritt zu Saisonbeginn mehren sich die kritischen Stimmen wieder. „Es wird bald Zeit, sie zu ersetzen. Wenn die jüngeren Mädchen auch noch nachkommen, ist es wichtig, dass sie sich ausprobieren können“, kritisierte TV-Expertin Helena Eckholm während der Übertragung im schwedischen Fernsehen.
Nilsson wackelt weiter am Schießstand
Nilsson ist sich bewusst, dass sie im kommenden Sprint (am Freitag ab 14.45 Uhr im SPORT1-Liveticker) unter Zugzwang steht. „Mein Platz hängt am seidenen Faden, das ist wohl wahr. Aber ich bin froh, dass ich noch eine Chance bekomme“, gestand sich die 30-Jährige ein.
Dabei weiß die Wintersportlerin selbst am besten, woran es gehapert hat. „Ich mache Fehler, stehe und halte mich zu lange fest“, erläuterte sie ihre Schwäche am Schießstand. Mit einer Trefferquote von 72 Prozent war sie bereits schon im vergangenen Winter im unteren Drittel.
Dort muss sie dringend zulegen, wenngleich sie auch nur die 35.-beste Laufzeit hatte. Sonst wird sie sich bald wieder im ungeliebten IBU-Cup wiederfinden.