Franziska Preuß hat vorgelegt, die Männer haben es noch getoppt: Roman Rees und Justus Strelow haben den deutschen Biathleten einen Traumstart in die neue Saison beschert!
Bö staunt über DSV-Asse
Im Einzel über 20 km im schwedischen Östersund setzte sich Rees in 51:27,2 Minuten (0 Fehler) vor Landsmann Strelow (1/+12,1 Sekunden) durch und feierte mit dem ersten Weltcupsieg den größten Erfolg seiner Karriere.
„Unglaublich. Ich war mir so lange nicht sicher, ob das wahr sein kann“, sagte Rees im Anschluss am ARD-Mikrofon: „Ich habe mich heute locker gefühlt und auf das Einzel gefreut.“ Allerdings wollte er nicht zu früh an den Sieg glauben. „Ich habe gedacht, das gibt‘s doch nicht, irgendwo ein Bö oder so muss da schon noch lauern, aber das wird langsam immer realer und fühlt sich einfach mega gut an.“
Bö von deutschem Doppelsieg beeindruckt
Auch der 26 Jahre alte Strelow stand erstmals in einem Einzelwettbewerb auf dem Podium, zuvor war ihm dies nur mit der Staffel gelungen. Für die Männer des Deutschen Skiverbandes (DSV) war es der erste Doppelsieg seit dem 8. Januar 2017, als Simon Schempp im Massenstart von Oberhof vor Erik Lesser gewann.
Von dieser deutschen Machtdemonstration war auch Johannes Thingnes Bö beeindruckt. „Was für ein perfektes Rennen der beiden“, sprach er den DSV-Assen ein Lob aus und fügte hinzu: „Ich habe schon relativ schnell gedacht: ‚Meine Herren, was haben die beiden da für Zeiten vorgelegt.‘ Ich ziehe meinen Hut vor Justus und Roman.“
Einen Grund, die Flinte bereits ins Korn zu werfen, sieht der norwegische Dominator jedoch nicht. „Es ist noch früh in der Saison. Ich glaube wir sind ein deutlich besseres Team als wir heute gezeigt haben“, sagte der 30-Jährige. „Hoffentlich können wir schon in der Staffel am Donnerstag (im SPORT1-Liveticker) zurückschlagen.“
Platz drei in Schweden ging an Bö (2/+25,0). Auch Benedikt Doll, der am Samstag noch angeschlagen pausiert hatte, beendete mit Platz neun (2/+55,6) das Rennen in den Top Ten. Johannes Kühn wurde 17. (2/+1:50,1), Philipp Nawrath (4/+2:41,4) kam als 29. ins Ziel, David Zobel belegte den 43. Platz (4/+3:58,4).
Auch die Frauen starten stark in den Weltcup
Doll war mit diesem Ergebnis ebenfalls zufrieden. Nach seinem krankheitsbedingten Ausfall in der Staffel fühlte er sich schon wieder gut in Form. „Im Hals noch nicht optimal, aber körperlich war ich topfit und darum stand dem Start heute nichts im Weg“, sagte er.
Danach versuchte sich der Sprint-Weltmeister von 2017 auch noch in einer Erklärung für Rees‘ Sensationslauf. „Es freut mich sehr. Ist wahrscheinlich die Liebe. Frisch verlobt, verliebt, wie auch immer. Ich glaube, dass ist einfach ein richtiger Antrieb.“
Zuvor hatten bereits die deutschen Frauen um Franziska Preuß für Furore gesorgt. Im Einzel über 15 km im schwedischen Östersund belegte die 29-Jährige nach einer perfekten Schießleistung den zweiten Platz. Zur Siegerin Lisa Vittozzi aus Italien (44:03,9 Minuten/1 Fehler), im vergangenen Winter Gewinnerin der kleinen Kristallkugel in dieser Disziplin, fehlten am Ende lediglich 0,1 Sekunden.
Hinter Preuß rundeten Vanessa Voigt mit Platz drei (0/+10,1) und Sophia Schneider (1/+1:01,0 Minuten) als Fünfte das starke DSV-Ergebnis ab. Nach dem Auftakt-Wochenende bleibt der Biathlon-Zirkus in Östersund, als nächstes stehen die ersten Staffeln des Winters an. Die Frauen legen am Mittwoch vor, 24 Stunden später sind die Männer an der Reihe (jeweils 15.20 Uhr).